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26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI 2018)

24. - 28.07.2018, München

Kollagen-Glykosaminoglykan-Matrix als Therapiekonzept bei postoperativ freiliegender Schädelkalotte

Meeting Abstract

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  • G. C. Weber - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Dermatologie, Düsseldorf, Deutschland
  • E. Lang - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Dermatologie, Düsseldorf, Deutschland
  • N.-P. Hoff - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Dermatologie, Düsseldorf, Deutschland

26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie. München, 24.-28.07.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP22

doi: 10.3205/18fobi022, urn:nbn:de:0183-18fobi0223

Veröffentlicht: 16. Juli 2018

© 2018 Weber et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die stetig wachsende Zahl ausgedehnter Hauttumore des Kapillitiums bei älteren Patienten stellen sowohl den niedergelassenen, als auch den klinisch-praktizierenden Dermatologen häufig vor Probleme. Dabei sind insbesondere Defektdeckungen bei großflächig freiliegender Schädelkalotte eine Herausforderung für den behandelnden Dermatochirurgen. Eine Möglichkeit stellt die Anwendung eines Dermisersatzes dar. Die dreidimensionale Kollagen-Glykosaminoglykan-Matrix dient als Rahmenkonstrukt für einwandernde Zellen aus den Wundrändern und wird vornehmlich in der Verbrennungsmedizin erfolgreich eingesetzt.

Fall 1: 93-jähriger Patient im Zustand nach operativer Entfernung eines mäßig differenzierten Plattenepithelkarzinoms des Kapillitiums mit breitbasiger Infiltration der Galea und begleitender Feldkanzerisierung. Nach Exzision der Wundränder im 45° Winkel platzierten wir eine Kollagen-Glykosaminoglykan-Matrix mit Anlage einer Vakuumtherapie. Nach vollständig eingeheiltem Dermisäquivalent konnte 30 Tage nach Implantation eine abschließende Spalthauttransplantation durchgeführt werden, welche funktionell und ästhetisch ein akzeptables Ergebnis zeigte.

Fall 2: 68-jähriger Patient im Zustand nach operativer Entfernung eines atypischen Fibroxanthoms des Kapillitiums und postoperativer Radiatio bis 60 Gray ex domo zwei Jahre vor initialer Vorstellung. Vorherige frustrane Vollhauttransplantationen sowie Bohrlochtrepanationen zur Granulationsförderung waren bereits extern erfolgt. Applikation einer Kollagen-Glykosaminoglykan-Matrix mit anschließender Anbringung eines Vakuumverbandes über 8 Tage analog des 1. Falles. Nach 24 Tagen zeigte sich unter der dual-layer-Folie ausreichend Granulationsgewebe, sodass wir eine Spalthauttransplantation durchführten. Im Verlauf zeigte sich ein eingeheiltes Transplantat.

Diskussion: Ausgedehnte Tumoroperationen der Kopfhaut kommen im klinischen Alltag zunehmend häufiger vor, wobei man bei den überwiegend multimorbiden älteren Patienten einfache Verschlusstechniken, wie z.B. Hauttransplantationen, bevorzugt. Dies ist jedoch bei Tumoroperationen mit konsekutiv freiliegender Schädelkalotte nicht immer unkompliziert. Wir präsentieren Ihnen hier zwei als inoperabel geltende Patienten, bei denen wir dank einer Kollagen-Glykosaminoglykan-Matrix die sekundäre Defektdeckung mittels anschließender Spalthauttransplantation realisieren konnten.