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Entscheidungshilfen für Patientinnen zur chirurgischen und adjuvanten Primärtherapie des Mammakarzinoms
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Veröffentlicht: | 11. März 2013 |
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Hintergrund und Fragestellung: Entscheidungen zur chirurgischen und adjuvanten Primärtherapie des Mammakarzinoms sollen unter Einbeziehung der persönlichen Werte der Patientinnen getroffen werden [1], [2]. Zur Unterstützung der informierten partizipativen Entscheidungsfindung können Entscheidungshilfen (DA) eingesetzt werden. Ziel war die systematische Recherche und Qualitätsbewertung von DA im internationalen Raum.
Material und Methoden: Zunächst wurden DA mit der Entität Mammakarzinom in den Reviews von Stacey et al. 2012 [1] und Lenz et al. 2012 [3] identifiziert. Es folgte eine systematische Recherche in Medline, Embase, Psychinfo und Cinahl sowie bei einschlägigen Institutionen. Die Qualitätsbewertung der DA erfolgte unabhängig voneinander durch die Autorinnen. Grundlage waren die IPDASi Kriterien [4] und ergänzend die Kriterien für evidenzbasierte Patienteninformationen (EBPI) [5].
Ergebnisse: Insgesamt wurden 29 DA zur Primärtherapie des Mammakarzinoms identifiziert. Zur Qualitätsbewertung lagen den Autorinnen 27 DA vor, von denen 7 in randomisiert kontrollierten Studien evaluiert wurden. 6 DA lagen in deutscher Sprache vor. Es gab sowohl DA, die im Arzt-Patientinnen-Gespräch (n=9) eingesetzt werden, als auch solche, die von der Patientin allein verwendet werden können (n=18). Die DA waren in digitaler Form (n=11), Broschüre (n=7), Entscheidungstafel (n=5) oder in Kombination von mehreren Medien (n = 4) verfügbar. Die Qualität der DA war hinsichtlich der definierten Kriterien sehr heterogen. DA geringerer Qualität fehlte die ausgeglichene und umfassende Kommunikation von Nutzen und Schaden der Optionen einschließlich deren angemessenen Darstellung nach EBPI-Kriterien [4], [5], [6]. Während die Häufigkeiten zum Nutzen der Therapien in vielen DA kommuniziert wurden, fehlten die Angaben zu möglichen Schäden. Die Option „keine therapeutische Intervention durchzuführen“ wurde in 10 DA genannt. Es konnten 4 DA identifiziert werden, die nahezu alle Kriterien erfüllten [7], [8], [9], [10].
Schlussfolgerung: Es gab nur wenige DA, die Patientinnen umfassend nach den EBPI-Kriterien informieren und gleichzeitig die Möglichkeit zur Klärung der persönlichen Werte bieten. Eine valide Qualitätsbewertung von DA ist kaum möglich. Das Vorliegen eines Wirksamkeitsnachweises lässt keine Aussage über die inhaltliche Qualität der DA zu. Informationen zur Evidenzbasierung der Inhalte, Entwicklung, Wirksamkeit und Implementierung sind ohne weitere systematische Recherche nicht identifizierbar.
Literatur
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