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Prävention in Medizin und Pflege – Wie evidenzbasiert muss sie sein?
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Veröffentlicht: | 22. Februar 2010 |
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Text
Die präventive Medizin und Gesundheitsversorgung vereine alle drei Elemente der Arroganz, so resümiert David Sackett: aggressiv bestimmend sei sie, anmaßend und vereinnahmend. Sacketts Kritik entzündete sich an der so genannten postmenopausalen Hormonersatztherapie, die lange Zeit trotz fehlendem wissenschaftlichen Nachweis ihrer Wirksamkeit und Sicherheit in randomisiert-kontrollierten Studien zur Prävention zahlreicher Gesundheits- und Befindlichkeitsstörungen verschrieben wurde.
Prävention erscheint grundsätzlich eher positiv konnotiert, der Schaden wird oftmals unterbewertet. Zu den allgegenwärtigen Optionen der Prävention von Adipositas, Diabetes, Stürzen und Osteoporose, aber auch in Bezug auf Impfungen, Screening- und Vorsorgeuntersuchungen stellt sich die dringliche Frage danach, wie hoch der Schaden sein darf, um den Nutzen zu rechtfertigen? Wie belastbar muss die Evidenz sein? Wie viel Unsicherheit darf toleriert werden, um präventive Maßnahmen anzuwenden bzw. zu implementieren? Wann kann von Ergebnissen aus klinischen Studien keine relevante Änderung der Sachlage mehr erwartet werden, da keine Unsicherheit besteht, die es zu reduzieren gilt? Wann jedoch sind wissenschaftliche Belege zwingend notwendig, da ihre Ergebnisse die Unsicherheit vermindern können und eine bessere Entscheidungsgrundlage bieten? Diese Fragen gilt es im Workshop zu diskutieren und eine vorläufige Definition der Qualität von Evidenz zu generieren, die nötig ist, um präventive Maßnahmen zu rechtfertigen.
Methode: Kurze Impulsreferate durch IM und GM, danach Gruppenarbeit, Skizzierung eines Positionspapiers.
Teilnehmerzahl: Maximal 30