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Gesundheitsökonomische Modellierung zum Einsatz von Medikamente freisetzenden Stents im Vergleich zu Bypass-Operationen bei koronarer Herzkrankheit
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2008 |
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Hintergrund
Die wichtigsten Behandlungsmethoden bei stenosierten Koronararterien sind Bypassoperationen (CABG) und perkutane Revaskularisationen, darunter auch mit Implantation eines Medikamente freisetzenden Stent (DES). Es stellt sich die Frage nach der Kosten-Wirksamkeit des Einsatzes von DES vs. CABG.
Methoden
Es wurde eine Modellierung aus einer gesellschaftlichen Perspektive durchgeführt, bei der die Primärkosten zuzüglich Folgekosten aufgrund von Wiedereingriffen und Herzinfarkten mit einem Zeithorizont von 1 und 3 Jahren berücksichtigt wurden.
Klinische Wahrscheinlichkeitsannahmen für den Zeithorizont von 1 Jahr wurden für beide Interventionen aus der ARTS-II Studie entnommen, dreijährige medizinische Ergebnisse für CABG aus der ARTS-I Studie. Aus den bislang nicht publizierten Ergebnissen der TAXUS-VI Studie wurden Steigerungsraten für Wiedereingriffe und dreijährige Ereignisraten beim DES-Einsatz abgeleitet.
Zur Ermittlung der Kosten durch die jeweiligen Ressourcenverbräuche wurden die deutschen Fallpauschalen (G-DRG-2007) herangezogen. Der Basisfallwert wurde in Höhe von 2800€ angenommen. Der Preis für einen DES wurde mit 1200€, die Anzahl der angewendeten Stents pro Patient mit 3,7 und die Tagestherapiekosten für Clopidogrel mit 2,57€ pro Patient angesetzt.
Ergebnisse
Die aus den DRG hergeleiteten Durchschnittskosten für eine perkutane Angioplastie ohne DES betrugen 4420€, die Durchschnittskosten einer CABG 12840€. Die Durchschnittskosten für eine DES-Implantation lagen bei 8860€, für eine halbjährige Behandlung mit Clopidogrel bei 468€. Die Behandlung eines Myokardinfarkts im Follow-up kostete durchschnittlich 7977€.
Die Gesamtkosten pro Patient 1 Jahr nach CABG betrugen 13648€ und nach DES 10064€. Der Unterschied belief sich auf 3584€ pro Patient zugunsten DES-Implantation.
Die Gesamtkosten pro Patient 3 Jahre nach CABG betrugen 14085€ und nach DES 10628€. Der Kostenunterschied 3 Jahre nach den Interventionen lag bei 3457€ pro Patient zugunsten DES-Implantation.
Änderungen im Rahmen durchgeführter Sensitivitätsanalysen der Bewertungsrelationen für CABG und Angioplastien, des DES-Preises und der Anzahl der eingesetzten DES pro Patient beeinflussten den Kostenunterschied erheblich, allerdings kam es zu keiner Umkehr der Richtung des Kostengeschehens.
Schlussfolgerung/Implikation
Der vorliegende Hinweis für einen möglichen ökonomischen Vorteil von DES-Implantation sollte auf der Basis von RCTs überprüft werden.