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Was wissen Patienten über ihre Medikamente nach der Entlassung aus dem Krankenhaus? Eine Evaluation der erfolgten Arzneimittelinformation und -beratung
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2008 |
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Gliederung
Text
Hintergrund
Die Information und Beratung des Patienten über seine verordneten Medikamente erfolgt im stationären wie auch im ambulanten Bereich häufig unsystematisch und unzureichend. Dies führt dazu, dass bei vielen Patienten ein starkes Wissensdefizit bezüglich der für den Patienten im alltäglichen Umgang relevanten Informationen zu seinen Medikamenten besteht. Diese Feststellung steht in einem besorgniserregenden Gegensatz zu den derzeit geforderten Konzepten zur Stärkung der Patientenautonomie und patientenzentrierten Versorgungsformen.
Methoden
Über einen Zeitraum von sieben Wochen wurden 24 Patienten einer neurologischen Station eines Fachkrankenhauses in Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines studentischen Projektes für die Studie rekrutiert. Das Einverständnis der Patienten wurde vor der Entlassung aus dem Krankenhaus eingeholt. 1 bis 5 Tage nach der Entlassung wurden die Patienten mit Hilfe eines teilstandardisierten Fragebogens am Telefon befragt. Zwei unabhängige Apotheker werteten die Angaben des Patienten zu seinen Medikamenten aus.
Ergebnisse
Die Mehrheit der befragten Patienten kannte den Namen ihrer Medikamente (alte Medikation: 91%/ neue Medikation: 83%). Hinsichtlich der Indikation, den Nebenwirkungen und den Einnahmezeiten konnten die Befragten ein schlechteres Wissen vorweisen. 54% (n=13) der Befragten erhielten während des Aufenthaltes ein Aufklärungsgespräch über die verordneten Medikamente. Dieses Gespräch wurde von 77% (n=10) der Befragten als verständlich bewertet. Das Aufklärungsgespräch hatte auf das Wissen der Patienten bezüglich ihrer neuen Medikamente nur einen geringen Einfluss. Hinsichtlich der alten Medikation waren die Befragten, die ein Aufklärungsgespräch erhalten hatten, jedoch besser informiert. Von den 46% (n=11) der Befragten, die kein Aufklärungsgespräch erhielten, hätten sich nur 45% (n=5) ein Gespräch gewünscht. Bei der Auswertung zeigte sich, dass vor allem die über siebzigjährigen Befragten ein schlechteres Wissen vorwiesen als die übrigen Befragten.
Schlussfolgerung/Implikation
Die Stichprobe weist Wissensdefizite bezüglich ihrer Medikamente auf. Insgesamt zeigte sich vor allem im Bereich der Nebenwirkungen ein schlechtes Wissen. Detaillierte Beratung und Information der Patienten zu den Bereichen, die über den Namen und die Indikation der Medikamente hinausgehen, ist erforderlich.