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Reduziert ein Blaulichtfilter das Risiko einer feuchten AMD? Eine prospektive intraindividuell vergleichende Studie (K)
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Veröffentlicht: | 9. Juni 2015 |
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Blaulichtfilter in Intraokularlinsen sollen durch Reduktion des schädigenden blauen Lichtanteils das Risiko einer AMD verringern. Der klinische Beweis dafür steht jedoch noch aus.
In einer prospektiven, randomisierten und intraindividuell vergleichenden Multicenter Studie bei Kataraktpatienten mit beidseitiger Katarakt und Makuladegeneration im Stadium AREDS 3 sollte daher über einen Zeitraum von 5 Jahren die Effektivität des Blaulichtfilters untersucht werden. Dabei erhielt ein Auge der Patienten eine IOL ohne Blaulichtfilter (HOYA AF1UV), das Partnerauge die ansonsten identische IOL mit Blaulichtfilter (HOYA AF1UY). Entscheidendes Prüfkriterium war die Konversion in eine feuchte AMD mit nachgewiesener CNV. Überprüfung der Einschlusskriterien wie auch der jährlichen Kontrollunter-suchungen erfolgte anhand von Fluoreszenzangiographien durch ein externes Reading Center.
Von 60 eingeschlossenen Patienten konnten die Befunde bei 40 Patienten über einen mittleren Beobachtungszeitraum von 4,2 (3,5–5) Jahren erhoben werden. 13 Augen entwickelten eine feuchte AMD, 7 in Augen ohne und 6 in Augen mit Blaulichtfilter. Auffällig war der unterschiedliche Zeitraum zwischen Op und Entwicklung der CNV: 2,1 Jahre in Augen ohne und 2,8 Jahre in Augen mit Blaulichtfilter-IOL.
Das sehr anspruchsvolle Studiendesign resultiert in einer zu geringen Fallzahl für eine statistische Berechnung. Es erlaubt andererseits die vorsichtige Schlussfolgerung, dass der Effekt des Blaulichtfilters offensichtlich limitiert ist. Am ehesten spricht die zeitliche Verzögerung der CNV-Entwicklung für seine protektive Wirkung.