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Lidoperationen bei endokriner Orbitopathie
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Veröffentlicht: | 5. Mai 2014 |
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Die Endokrine Orbitopathie geht klinisch mit einer variablen Symptomatik in der Kombination aus Exophthalmus, restriktiver Motilitätsstörung und Lidveränderungen einher. Letztere beruhen pathophysiologisch entweder auf restriktiven Veränderungen der Lidmuskeln oder aber Fettgewebsvermehrung und nachfolgender Überdehnung der Haut, die sich klinisch in ausgedehnter, nicht reversibler Dermatochalasis äußert.
Restriktionen betreffen vorrangig den Levatormuskel und führen klinisch zur Oberlidretraktion. Therapeutisch ist eine Levatorverlängerung bzw. -rücklagerung hilfreich. In den letzten Jahren hat sich die Technik nach Koorneef durchgesetzt, bei der alle Lidschichten inklusive Bindehaut durchtrennt werden.
Restriktive Veränderungen am Unterlidretraktor äußern sich in einem Unterlidtieferstand. Am Unterlid ist die Rücklagerung des fibrosierten Retraktorenkomplexes allein nicht oder nur passager hilfreich; es muß wegen des Entgegenwirkens der Schwerkraft ein Interponat eingesetzt werden. Eine minimale temporale Tarsorrhaphie kann den zu erzielenden Effekt deutlich stärken.
Ist ein störender Hautüberschuss und/oder ein Fettgewebsprolaps vorhanden, kann mit den üblichen Blepharoplastiktechniken eine Befundbesserung erreicht werden. Wichtig ist, nicht im entzündlichen Stadium zu operieren und bei residualer Ödemneigung darauf hinzuweisen, dass Rezidive möglich sind und ein Ödem nicht kausal chirurgisch zu operieren ist. Hier muss alternativ ggf. auch über eine Orbitadekompression zur Verbesserung des venösen und Lymphabflusses entschieden werden.
Im Vortrag werden anhand zahlreicher klinischer Beispiele typische Behandlungsstrategien dargestellt.