Artikel
Strategiewechsel und deren Konsequenzen auf die postoperative Versorgung bei intraoperativ aufgetretenen Komplikationen bei 20G pars plana-Vitrektomien
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 9. Juli 2009 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Es sollte retrospektiv zusammengestellt werden, welche intraoperative Komplikationen bei 20G pars plana-Vitrektomie (ppV) aufgetreten sind und wie oft diese zu einem klinisch relevanten intraoperativen Strategiewechsel bzw. zur Einleitung zusätzlicher postoperativer Maßnahmen geführt haben.
Methoden: Es wurden retrospektiv die Daten von 86 einseitigen Eingriffen des Zeitraums 05/2005–10/2005 ausgewertet mit Indikation für die Durchführung einer 20G ppV, ausgeschlossen wurden ppV-Revisionen und Silikonölwechsel. Das mediane Alter der Patienten betrug 66 Jahre (22–93 Jahre) darunter 50% Frauen; 42% (36 Patienten) berichteten einen Diabetes Mellitus.
Ergebnisse: Insgesamt sind 37 Komplikationen in 29 Patientenaugen aufgetreten; bei Eingriffen an Diabetikern sind in 42% der Eingriffe Komplikationen aufgetreten gegenüber 28% bei Nicht-Diabetikern. Foramina (16) waren die häufigste intraoperativ aufgetretene Komplikation, darunter waren 69% (11) der Fälle bei Patienten von schweren diabetischen Veränderungen betroffen. Die Foramina wurden in der Häufigkeit gefolgt von Blutungen (12), plötzlich aufgetretene Miosis (2), Katarakt (1), Hornhauttrübung (1), Fluss von BSS in die Aderhaut (1), Luftblase in die Vorderkammer (1), Aderhaut Schwellung (1), Dislokation einer Unterfütterung (1) und Ablatio retinae (1).
Bei 25 Operationen war eine Abweichung von der Standardvorgehensweise notwendig, die in 6 Fällen postoperative Maßnahmen in Form der Gabe von SF6Gas (2), Silikonöl (2) bzw. Vornahme einer Hornhautabrasio (1) bzw. Phakoemulsifikation mit Hinterkammerlinse (1) bedingte.
Schlussfolgerung: Diese retrospektive Untersuchung hat Foramina als die am häufigsten zu erwartende intraoperative Komplikation bei 20G pars plana-Vitrektomien identifiziert. Fast immer steht eine Abweichung von der Standard-Vorgehensweise der Operation zu erwarten, jedoch nur selten die Notwendigkeit zusätzlicher postoperativer Maßnahmen.