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Die hausärztliche Versorgung dementiell erkrankter Menschen mit Migrationshintergrund
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Veröffentlicht: | 26. September 2017 |
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Der Zugang für dementiell erkrankte Menschen mit türkischem Migrationshintergrund zum Gesundheitssystem ist durch verschiedene Barrieren wie beispielsweise mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache, Unwissenheit über vorhandene Gesundheitsleistungen und bürokratische Hindernisse, insbesondere bei Inanspruchnahme von Pflegeleistungen erschwert. Hausärztinnen und Hausärzte spielen eine wichtige Rolle in der Versorgung von Demenzkranken. Sofern die Möglichkeit besteht suchen Menschen mit Migrationshintergrund Ärztinnen und Ärzte mit gleicher Herkunft auf, da diese Sprache, Denkweisen, Lebensumstände und die Kultur verstehen.
Die vorliegende Bachelorarbeit geht der Frage nach, wie Hausärztinnen und Hausärzte mit türkischem Migrationshintergrund ihre Bedeutung in der Versorgung von dementiell erkrankten Menschen mit Migrationshintergrund einschätzen. Zur Bearbeitung dieser Forschungsfrage wurde ein qualitatives Forschungsdesign gewählt und drei leitfadengestützte Experteninterviews durchgeführt.
Ein wichtiges Ergebnis dieser empirischen Arbeit ist, dass die befragten Hausärzte mit türkischem Migrationshintergrund neben der hausärztlichen Tätigkeit die Unterstützung der fokussierten Gruppe bei Anträgen und dem Ausfüllen von Formularen ihrem Zuständigkeitsbereich zuordnen und sich als Experten in der Versorgung von Migrantinnen wahrgenommen fühlen. Somit könnte eine Erklärung für die Erweiterung des Zuständigkeitsbereichs sein, dass die befragten Hausärzte um die schwierige Versorgungssituation und die Barrieren zu gesundheitlicher Versorgung wissen und deshalb besondere Verantwortung übernehmen.
Ärztinnen und Ärzte mit Migrationshintergrund stellen mit ihrem Expertenwissen in der Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund eine wichtige Ressource für eine qualitativ hochwertige Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund dar.