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Placeboeingriffe in chirurgischen Studien: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Chirurgische, randomisiert-kontrollierte klinische Studien werden mit dem Ziel durchgeführt, einen möglichst validen, kausalen Zusammenhang einer chirurgischen Intervention (bzw. Kontrollgruppe) und der Zielvariablen darzustellen. Der Einsatz von Placebo-Kontrollgruppen in chirurgischen Studien wird jüngst kontrovers diskutiert. Ziel dieser Untersuchung ist, die Wirksamkeit Placobo-Kontrollgruppen in chirurgischen, randomisiert-kontrollierten Studien unter Berücksichtigung ethischer Gesichtspunkte zu beurteilen.
Methoden: Systematische Literatursuche in der Datenbank Medline um randomisiert-kontrollierte chirurgische Studien aufzufinden, die mit Placebo-Kontrollgruppen durchgeführt wurden. Auswertung der quantitativen Ergebnisse und der ethischen Rechtfertigung der eingeschlossenen Studien.
Ergebnisse: Von den identifizierten Studien wurden 4 randomisiert-kontrollierte Studien aus unterschiedlichen Fachbereichen (Traumatologie, Viszeralchirurgie, Herzchirurgie und Neurochirurgie) ausgewählt, um die Wirksamkeit von Placebo-Kontrollgruppen zu beurteilen.
Schlussfolgerungen: Placebo-Kontrollgruppen in chirurgischen Studien können zum Erkenntnisgewinn beitragen. Vor Durchführung einer placebokontrollierten chirurgischen Studie muss das Risiko-Benefit Verhältnis genau überprüft werden. Ebenso müssen alternative Studiendesigns in Erwägung gezogen werden, so fern diese für die entsprechende Fragestellung verfügbar sind.