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Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule bei Kindern und Jugendlichen – vorläufige Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule (BLWS) bei Kindern und Jugendlichen sind selten. Ziel unserer Studie war die Datenerhebung bezüglich dieser Verletzungsentität am eigenen Patientengut.
Methodik: In einer retrospektiven Studie (2005-2016) wurden alle ambulant und stationär an zwei Klinken der Maximalversorgung behandelten Kinder und Jugendlichen (0-17 Jahre) mit einer Fraktur der BLWS analysiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 140 Patienten zeigten sich insgesamt 204 Frakturen. 30% wurden ambulant, 70% stationär behandelt. Die Geschlechterverteilung war ausgeglichen (m:w=1.05:1). Das mittlere Verletztenalter lag bei 13 Jahren. Die Frakturklassifikation ergab 80% A-, 2% B-, 2% C- und 16% isolierte Quer- oder Dornfortsatzfrakturen. 11% aller Unfallverletzten wurden operiert. Bei 80% aller operationspflichtigen Patienten waren knöcherne oder abdominelle Begleitverletzungen zu diagnostizieren. Alle operationspflichtigen Kinder und Jugendlichen erlitten ein Hochrasanztrauma. Bei der bisher nachuntersuchten Kohorte ergab sich bei einem mittleren Follow up von 90 Monaten im VAS-Wirbensäulenscore ein Wert von 83 (range 51-100).
Im Kindes- und Jugendalter ist der Großteil der BLWS-Frakturen als stabil einzustufen. Es besteht selten die Indikation zur Operation. Eine ambulante Behandlung scheint in einer Vielzahl der Fälle möglich zu sein. Im Wesentlichen zeigen sich im Verlauf gute klinische Ergebnisse.