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Qualität der Anwendung von Beckengurten und Auswirkung auf physiologische Parameter
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Beckengurte sind etablierte Hilfsmittel als Erstmaßnahme bei Verdacht auf eine Beckenringverletzung. Durch Reposition einer z.B. Open-Book Verletzung kann das intrapelvine Volumen reduziert und die Verletzung stabilisiert werden. Eine korrekte Anlage des Beckengurtes sollte in der Trochanterregion erfolgen.
Methodik: Wir identifizierten 66 Patienten, welche mit anliegendem Beckengurt in unser Traumazentrum zugewiesen wurden und von welchen suffiziente physiologische Parameter dokumentiert waren. Die Platzierung des Beckengurts wurde am CT-Datensatz bestimmt, als Referenz galt die vertikale Mitte der Schnalle des Sam-Sling. Als korrekt Lage wurde definiert, wenn die Mittellinie der Schnall +/- 5cm im Bereich der lateralen Prominenz der Trochanter Region zu liegen kam. > -/+ 5cm wurde als leichte Fehllage und >+/- 10cm als schwere Fehllage gedeutet. Physiologische Parameter wurden dokumentiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mittleres Alter der Patienten war 47 Jahre (SD 23), 71% waren männlich. Es kam in 48% zu einer leichten, und in 23% zu einer schweren Fehlplatzierung. Hierbei lagen die Beckengurte stets zu proximal. Der Mittlere Abstand zur Mitte des Beckengurtes war +5.6cm (min -4.1cm, max +24.7 cm, SD 5.6cm). Mittlerer Schock Index war 0.87 (min 0.41 max 2.7, SD 0.41). Patienten zeigten im Mittel ein Hb von 111 g/l (min 51, max 163, SD 26) und Patienten erhielten im Schnitt präklinisch 773 ml Volumen (min 0, max 3500, SD 660). Durchschnittliches Laktat lag bei 2.8 (min 0.6, max 13.6, SD 2.5).
Trotz weitverbreiteter etablierter Anwendung von Beckengurten kam es in unserer Population zu einer erstaunlich hohen Rate an Fehllagen. Jedoch zeigte weder eine leichte oder schwere Fehllage eine signifikante Korrelation zur physiologischen Parametern.