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Gesundheitsbezogene Lebensqualität nach Hüft-TEP im Vergleich zur Normpopulation
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Ist die gesundheitsbezogene Lebensqualität 1 Jahr nach Hüft-TEP vergleichbar mit der altersangepassten Normpopulation? Gibt es Unterschiede in verschiedenen Altersgruppen?
Methodik: In die vorliegende Studie wurden alle primären Hüft-TEP des Zeitraumes Januar 2010 bis Dezember 2016 des lokalen Hüftregisters eingeschlossen, zu welchen vollständige Datensätze prä- und ein Jahr postoperativ vorlagen. Im Rahmen des Hüftregisters füllte jeder Patient vor und 1 Jahr nach der Versorgung mit einer primären Hüft-TEP einen Fragebogen aus, welcher unter anderem den EQ-5D-3L mit Visueller Analogskala (VAS) enthält. Zudem wurden folgende Patientencharakteristika erhoben: Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI), ASA-Score sowie Charnley-Klassifikation. Patientendaten wurden mit Daten der Normpopulation [1] hinsichtlich der gesundheits-bezogenen Lebensqualität verglichen. Der Vergleich der normalverteilten metrischen Variablen erfolgte mittels T-Test.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im angegebenen Zeitraum wurden 2.879 primäre elektive Hüft-TEP in unserer Klinik implantiert. Von diesen willigten 2.664 (92,5%) ein, am lokalen Hüftregister teilzunehmen. Vollständige Datensätze lagen bei 2.225 (83,5%) Patienten vor. Hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HrQoL - Health related Quality of Life) konnten sich alle Altersgruppen 1 Jahr nach der OP signifikant verbessern (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Obwohl die jüngeren Patienten im Durchschnitt am meisten von der Hüft-TEP profitieren, wiesen die Altersgruppen 18-24 Jahre, 25-34 Jahre und 35-44 Jahre eine etwas geringere HrQoL im Vergleich zur Normpopulation auf. Während sich die Patienten der Altersgruppe 45-54 Jahre nicht signifikant von der Normpopulation unterscheiden, überstieg die HrQoL der Hüft-TEP Patienten ab 55 Jahre die durschnittliche HrQoL der Normpopulation. Unsere Ergebnisse unterstützen vereinzelte Berichte, dass trotz relevanter Verbesserung der postoperativen Lebensqualität gerade jüngere Patienten nicht immer mit der von Ihnen vielleicht erwarteten vollständigen Normalisierung rechnen können [2]. Dies gilt insbesondere nach stattgehabten Voroperationen.
Literatur
- 1.
- Szende A, Janssen B, Cabases J, editors. Self-Reported Population Health: An International Perspective based on EQ-5D. Dordrecht: Springer Netherlands; 2014.
- 2.
- Nam D, Nunley RM, Berend ME, Berend KR, Lombardi AV, Barrack RL. Residual Symptoms and Function in Young, Active Hip Arthroplasty Patients: Comparable to Normative Controls? J Arthroplasty. 2016 Jul;31(7):1492-7. DOI: 10.1016/j.arth.2015.12.044