Artikel
Objektivierbare Diagnostik und antiresorptive Therapie von Knochenmarködemen – eine retrospektive Beobachtungsstudie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Das Knochenmarködem ist ein häufiger, unspezifischer Befund bei der MR-Diagnostik von Gelenkpathologien. Die Verlaufsdokumentation beruht auf subjektiven Kriterien, wie Schmerzangaben oder lediglich qualitativ befundeten radiologischen Bilddaten. Für die medikamentöse Behandlung werden verschiedene antiresorptive Medikamente eingesetzt. Welchen Beitrag können Laboranalysen und semiquantitative Beschreibung von MR Untersuchungen leisten, um den Therapieeffekt objektiver zu beurteilen?
Methodik: Die retrospektive Qualitätssicherungsmassnahme schloss 55 Patienten ein, die im Hinblick auf eine medikamentöse Behandlung eines Knochenmarködems evaluiert wurden. Ausser dem Leitsymptom „Gelenkschmerz“ wurden Knochenumbauparameter (Resorptionsmarker CTX, Formationsmarker P1NP) sowie gemäss dem Whole Organ Magnetic Resonance Imaging Score (WORMS) bewertete MR Schnittbilder berücksichtigt. 38 Patienten wurden nach einem von fünf antiresorptiven Therapieprotokollen unter Einsatz von Ibandronat, Zoledronat, Denosumab oder Alendronat behandelt. Für die Bewertung „erfolgreiche Behandlung“ waren reduzierte Schmerzangabe, Abnahme des Knochenresorptionsmarkers um mindestens 50% sowie eine Verminderung des WORMS Score um mindestens 1 Punkt erforderlich. Das Auftreten von Nebenwirkungen wurde ebenfalls erfasst.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Tabelle 1 [Tab. 1] stellt pro Therapieprotokoll die Anzahl als erfolgreich bewerteter Behandlungen insgesamt („Overall“) sowie bezüglich jedes einzelnen der eingesetzten Bewertungskriterien („Schmerz“, „CTx“ „WORMS“) dar. Das Auftreten von Nebenwirkungen wird zusätzlich aufgelistet. Die Datenlage zur Bewertung des Behandlungserfolgs war in 33 von 38 behandelten Patienten ausreichend. Die objektivierbaren Bewertungskriterien „CTX“ und „WORMS“ scheinen kritischer was den Behandlungserfolg anbelangt. Auch scheinen diese beiden Parameter untereinander nicht austauschbar zu sein. Die Behandlungsgruppen waren klein und ausserdem sehr ungleich besetzt. Die evaluierten objektiven Bewertungskriterien scheinen eine Zusatzinformation zur subjektiven Schmerzangabe zu liefern. Deren diagnostischer Wert muss in künftigen prospektiven Studien genau untersucht werden. Gemessen am Behandlungserfolg war eine Therapie mit Zoledronat war am erfolgreichsten wies mit (31%) aber auch das höchste Risiko für Nebenwirkungen auf.