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Zufriedenheit schwer und schwerst-beeinträchtigter Menschen in der häuslichen Betreuung
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Schwer und schwerst beeinträchtigte Menschen müssen in der Regel in entsprechenden Einrichtungen heimatfern betreut werden. Die Betreuung in der heimatlichen Umgebung ist eine personalintensive und in manchen Fällen belastende Maßnahme.
Wie ist die allgemeine Lebenszufriedenheit der in der heimatlichen Umgebung betreuten Menschen und kann die Betreuung und Behandlungspflege zur Zufriedenheit organisiert werden.
Methodik: 32 beeinträchtigte Menschen konnten in der Organisationsform der heimatlichen Betreuung befragt werden. Die Befragung erfolgte mittels standardisierter und validierter Messinstrumente. Die Messung der Lebenszufriedenheit erfolgte mit dem Single-Item 1 (L-1), die Behandlungszufriedenheit wurde mit dem ZUF-8 gemessen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Lebenszufriedenheit wurde durchschnittlich mit 6,5 auf der 10teiligen Scala des L-1 angegeben. Insgesamt 4 Betreute haben die Zufriedenheit mit nur 4 Punkten bewertet. Gründe dafür waren in 2 Fällen bauliche Gegebenheiten und in weiteren 2 Fällen bürokratische Hindernisse. Mängel an der Organisationsform der Betreuung wurden als Minderung der Lebensqualität nicht genannt. Die Behandlungszufriedenheit wurde je nach Fragestellung durchschnittlich zwischen ausgezeichnet und gut bzw. zwischen weitgehend zufrieden und sehr zufrieden angegeben, nach Punkten im Durchschnitt mit 1,5 bzw. 3,6 Punkte.
Bei insgesamt 131 notwendigen Pflegepersonen war der Krankenstand mit 3,2% deutlich niedriger als in vergleichbaren Heimeinrichtungen mit 5,5%.
Schlussfolgerung: Die heimatliche Betreuung schwer und schwerst beeinträchtigter Personen zeigt eine über dem Durchschnitt liegende Lebenszufriedenheit der Betreuten und eine wohlwollende Einschätzung der Organisationsform. Beeinträchtigend sind bauliche Mängel und bürokratische Hindernisse. Für Pflegepersonen scheint diese ebenfalls weniger körperlich anstrengend und psychisch belastend zu sein, was der geringere Krankenstand gegenüber herkömmlichen Einrichtungen vermuten lässt.