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HemiCap®-Oberflächenersatz bei Humeruskopfimpressionsfraktur nach verhakter Schulterluxation
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Die hintere Schulterluxation ist eine sehr seltene Verletzung mit einer beschriebenen Häufigkeit von 2–4% aller Schulterluxationen. Häufig sind Läsionen im Sinne von ligamentären oder osteochondralen Verletzungen für ein Verhaken des Gelenks oder eine chronische Instabilität ursächlich. Verschiedene Verfahren zur Rekonstruktion der osteochondralen Verletzungen im Bereich des Humeruskopf nach stattgehabter Luxation, im Sinne einer Hill-Sachs-Delle, sind mittels körpereigener und körperfremder Materialen möglich. Der Einsatz des Oberflächenersatzes mittels HemiCap® stellt eine innovative Alternative dar.
Zielsetzung dieser Studie ist es dieses neue Oberflächenersatz-Verfahren klinisch zu evaluieren.
Methodik: Patienten, die in der Zeit von 2007–2008 in unserer Klinik aufgrund einer verhakten hinteren Schulterluxationen mit einem stark ausgeprägtem osteochondralen Defekt einen Oberflächenersatz mittels des HemiCap®-System erhielten, wurden präoperativ und im weiteren Verlauf in ausführlichen klinischen sowie projektions-radiographischen Kontrollen evaluiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In der Zeit von 2007–2008 wurden 3 Patienten mit verhakten hinteren Schulterluxationen und ausgeprägtem osteochondralen Defekt mit einem HemiCap®-Oberflächenersatz versorgt. Intra- wie postoperativ zeigten sich ein komplikationsloser Verlauf insbesondere ohne Implantatbruch- oder Lockerung. Postoperativ erfolgte eine frühfunktionelle Übungstherapie. Im weiteren Follow-up zeigten sich sehr gute funktionelle Ergebnisse ohne Reluxation.
Zusammenfassend stellt das HemiCap®-System bezugnehmend auf den kurzen Nachuntersuchungszeitraum eine gute Alternative zu den herkömmlichen Verfahren zur Rekonstruktion osteochondraler Defekte nach verhakter hinterer Schulterluxation dar.