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Nachuntersuchung von Arthrodesen nach Lapidus mit Winkelstabilen Implantaten
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Die Lapidusarthrodese ermöglicht die korrigierende Stabilisierung des ersten Strahls bei mittel- bis schwergradiger Hallux valgus Fehlstellung. Die Einführung der winkelstabilen Plattenosteosynthese hat zu einer früheren Belastbarkeit der Arthrodese bei Verringerung der Pseudarthroserate geführt. Es werden die Ergebnisse und Komplikation eines konsekutiven Patientengutes einer spezialisierten Fachklinik vorgestellt.
Methodik: Im Rahmen der klinischen Nachuntersuchung wurden 184 konsekutiv operierte Füße, die im Zeitraum von 5 Jahren an einem Hallux valgus mit der Methode nach Lapidus versorgt wurden, angeschrieben. Von den angeschriebenen haben insgesamt 128 Patienten/144 Füße (78%) an der Studie teilgenommen.
Unter den 128 Patienten befanden sich 117 (91,4%) Frauen. Das Durchschnittsalter bei OP betrug 51 Jahre alt (15–73 Jahre). Von den 128 untersuchten Patienten wurden 16 (12,5%) an beiden Füßen operiert. Insgesamt wurden demnach 144 Füße nachuntersucht. Die Nachuntersuchung lag im Mittel bei 36 Monaten nach primärer Operation. Bei allen 128 Patienten war eine Korrektur des Hallux valgus mit Lapidus-Arthrodese möglich. Bei 102 (70,8 %) der Füße erfolgte eine Versorgung mit winkelstabilen Platten „VariAx“ der Firma Stryker, bei 42 (29,2%) Füßen mit dem TiFix System der Firma Litos.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Vor OP hatten 77,8% der Patienten immer oder zumindest täglich auftretende Schmerzen im Bereich des operierten Fußes, bei Nachuntersuchung dagegen waren 87% schmerzfrei, 7,6% hatten noch gelegentliche Schmerzen. Bei 8 Füßen (5,6%) erfolgte eine erneute Operation, die Gründe hierfür war in 5 Fällen eine Metallentfernung, in 2 Fällen eine Pseudarthosebildung und in einem Fall ein Hallux valgus Rezidiv. Das Bewegungsausmaß des MTP 1-Gelenks bei der Nachunter-suchung wurde im Mittel mit 58,70° ermittelt (3°–110°±19,7). Bei der radiologischen Untersuchung wurde ein durchschnittlicher präoperativer Intermetatarsal-Winkel von 17,15° (11–32°±3,18) bestimmt. Bei Nachuntersuchung betrug dieser Wert durchschnittlich 8,9° (4–16°±2,73). Der Hallux-Winkel betrug präoperativ durchschnittlich 38° (14–58°), bei Nachuntersuchung wurde dieser mit durchschnittlich 18,8° (–5–48°) bestimmt. Der AOFAS- Score bei Nachuntersuchungstermin betrug im Mittel 81,9 Punkte wobei bei 72,2% der untersuchten Füße ein Wert von über 75 Punkten festgestellt werden konnte.
Im Literaturvergleich ist dies allerdings ein sehr gutes Ergebnis. Über Varusfehlstellungen in bis zu 7% der Fälle ist berichtet worden. Bei der von uns angewandten medio-plantaren Implantatlage konnte kein Materialbruch festgestellt werden. Zusammenfassen kann festgestellt werden, dass bei der Verwendung von polyaxial winkelstabilen Plattensystemen ein gutes Operationsergebnis mit einer niedrigen Komplikationsrate mit der Lapidus Prozedur für mittel bis schwergradige Fälle von Hallux valgus Fehlstellung erreicht werden kann.