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Behandlung des Charcot-Fußes mit dem Ringfixateur nach Ilizarov
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Das Spätstadium des Charcot-Fußes ist durch zum Teil erhebliche Fehlstellungen nach Einbruch des Mittel- und Rückfußes oder der distalen Tibia charakterisiert. Nach korrigierenden Operationen ist die notwendige Entlastung durch die Patienten oft nicht einzuhalten. Das Operationsergebnis kann durch die Belastung zunichte gemacht werden. Eine Möglichkeit der Behandlung stellt der Ringfixateur (RF) nach Ilizarov mit Fußplatte dar, der eine Teil- ggf. auch Vollbelastung erlaubt. Ziel der retrospektiven Untersuchung war ein Vergleich von Versorgungen ohne und mit RF vorzunehmen.
Methodik: 34 Patienten mit Charcot-Osteoarthropathie des Mittel- und Rückfußes oder der distalen Tibia. Versorgung ohne RF in 25 Fällen (interne Osteosynthesen mit Platte [n=21] oder Schrauben [n=4]) und mit RF nach Ilizarov mit Fußplatte in 9 Fällen.
Ergebnisse: Die 25 internen Osteosynthesen (IO) erzielten in 84% eine belastbare Situation, jedoch nur in 24% einen knöchernen Durchbau der Arthrodesen oder Fusionen. Im Gegensatz dazu wurde mit dem RF in 100% eine belastbare Situation und in 8 Fällen (89%) ein knöcherner Durchbau erreicht. Die IO waren in 16% mit schwerwiegenden Komplikationen (Amputationen) vergesellschaftet. Bei der Versorgung mit RF traten 7 Pin-Infektionen bei drei Patienten auf, die konservativ behandelt werden konnten. Es zeigte sich postoperativ beim RF keinerlei Dislokation, die Stellung des Fußwölbung oder der Osteosynthese konnte in allen Fällen gehalten werden, zudem heilten alle Ulcera problemlos ab.
Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigt nach RF weniger Komplikationen und eine höhere Rate an knöchernen Konsolidierungen. Es ist eine geringere Rate an sekundären Dislokationen zu verzeichnen. Somit scheint die Stabilisierung und Fixierung mit dem RF nach Ilizarov eine Verbesserung in der Behandlung des Charcot-Fußes darzustellen.