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Mikrochirurgische Extremitätenrekonstruktion mit arterio-venösen Gefässloops und freien Gewebetransfer
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Einleitung: Gerade nach ausgedehnten Weichteiltraumen oder radikalen Tumorresektionen an Extremitäten finden sich für eine nachfolgende Rekonstruktion mit freiem Gewebetransfer nur inadäquate lokale Empfängergefässe. Durch die Anlage eines temporären av-Loop können die Voraussetzungen für eine sichere Anastomose und eine suffiziente zuverlässige Lappendurchblutung geschaffen werden.
Methodik: Zwischen März 2001 und September 2007 wurde bei 18 Patienten aufgrund einer unzureichenden lokalen Gefässsitutation zur Durchführung eines mikrovaskulären freien Gewebetransfers die Anlage eines temporären av-Loops erforderlich. Im Kopf-Halsbereich erfolgte die Anlage des av-Loops mittels eines gestielten V. brachio-cephalica oder eines freien V. saphena magna Interponates, im Beckenbereich mittels eines gestielten V. saphena magna Interponates und im Unterschenkelbereich mittels eines freien V. saphena magna Interponates.
Ergebnisse: In 7 Patienten erfolgte die Defektrekonstruktion simultan, in 11 Fällen zweizeitig nach 4 bis 17 Tagen. Revisionen aufgrund thrombosierter Veneninterponate bzw. av-Loops wurden in 5 Fällen erforderlich, d.h. in 2 Patienten bei simultanem Gewebetransfer, in 3 Patienten bei zweizeitigem Transfer. Ein kompletter Lappenverlust trat in einem Fall eines zweizeitigen Vorgehens auf.
Schlussfolgerungen: Gerade in Fällen mit desolater lokaler Gefässversorgung bietet die Anlage von temporären av-Loops die Möglichkeit suffiziente Empfängergefässe bereit zustellen. Damit lässt sich auch bei ausgedehntem Weichteil- und Gefässschaden eine sichere mikrochirurgische Rekonstruktion durchführen.