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Funktionelle und radiologische Ergebnisse der OSG-Endoprothetik
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Bisher gilt die OSG-Arthrodese als Methode der Wahl bei posttraumat. Arthrose. Daher bestand die Frage ob sich mit der OSG-Endoprothetik gerade bei den vorhandenen kontrakten Fehlstellungen auch eine Wiederherstellung der OSG-Funktion erreicht werden kann.
Methodik: Prosp. Studie: 11/02–01/07;
Indikation: posttraumat. Arthrose mit kontrakter Fehlstellung;
Prothese: Drei-Komponenten-TEP (Hintegra® ) n=171;
Radiolog. Ganzbeinanalyse, BV-Untersuchung der Beweglichkeit, VAS für Schmerz und Funktion, AOFAS- und Tegner-Aktivitätsscore;
Rx-Kontrollen nach 6/12 Wochen im Stehen zur Überprüfung der Korrektur (Untersuchungsrate 93 % [159/171]) bzw. klin./radiolog. Untersuchung nach frühestens 1 Jahr (follow-up: 19(12-48)Mon.)
Ergebnisse:
Präop.:
selektive Beweglichkeit im OSG: 12°(0-25);
AOFAS-Hindfoot-Score: 29(0-63) Pkt.;® Visuelle Analog-Skala (0-10) bzgl. Schmerz: 7,5(5,1-10,0) bzgl. Funktionsdefizit 7,7(4,3-10);
Tibiale Fehlstellung: 131x (91 Varus / 40 Valgus) mit 6° (2-31) und / oder Talare Fehlstellung: 144x (101 Varus / 43 Valgus) mit 8°(2-36);
OP-Prozeduren:
Arthro-Teno-Lyse:
erweiterte Arthrolyse des USG/TNG: 54x;® Tenotomie: 99x AS (52x Strayer; 47x perkutan) und 17x Postikus;
selektive Beweglichkeit im OSG intraop.: 42°(24-66);
Tibiale Korrektur:
Asymmetrische Resektions-OT: 131x mit Korrekturwinkel von 6°(1-30);
Talare Korrektur:
artikuläres Release: 116x mit 6°(1-14);
erweitertes artikul. Release (USG, TNG): 21x mit 17°(13-19);
additive Malleolar-OT: 7x mit 23°(10-31);
Komplikationen: Intraoperativ: 4/171 Malleolarfissuren / -frakturen (2,3 %) - alle heilten zeitgerecht innerhalb der sechswöchigen Nachbehandlungszeit aus;
Perioperativ:
1/171 revisionspflichtiges Serom (0,6%);
2/171 revisionspflichtige Wundrandnekrosen (1,2%);
4/171 oberflächige Wundrandnekrosen (2,3%) ohne Revision;
3/171 Infektionen (1,8%) - die durch radikales chirurgisches Debridement zur Ausheilung gebracht wurden (1x erneute TEP / 2x Fusion);
2/171 Patienten (1,2 %) wegen ligamentärer Dysbalance mit Inlaywechsel und lateraler Bandplastik operativ behandelt;
Nachuntersuchung: keine TEP-Lockerung mit Konversion zur Arthrodese im Beobachtungsintervall;
5/171 Patienten (2,9 %) wurden bei OSG-Impingement mit Arthrolyse, Offset und Resektion periartikulärer Ossifikationen im Nachuntersuchungszeitraum revidiert. selektive Beweglichkeit im OSG: 33°(8-56);
AOFAS-Score: 86(61-100) Pkt.;
Visuelle Analog-Skala (0-10) bzgl. Schmerz: 2,2 (0,0-5,6) und bzgl. Funktion: 2,2 (0,0-5,7);
Tegner-Aktivitäts-Score 3,1 (0-7)
Schlussfolgerung: Mit der OSG-Endoprothetik lassen sich kurz- / mittelfristig gute und sehr gute Resultate erzielen, wenn bestehende Kontrakturen adressiert und Fehlstellungen mit Weichteilrelease und / oder Korrekturosteotomie angegangen werden. Damit besteht im ausgewählten Klientel eine gute Alternative zur Arthrodese.