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Mechanische in vitro Prüfung von fünfzehn kommerziellen Knochenzementen auf der Basis von Polymethylmethacrylat
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Einleitung: Die mechanischen Eigenschaften acrylischer Knochenzemente sind mit-entscheidend für die Langzeitstabilität zementierten Hüftprothesen. Daher wurden in der vorliegenden Studie die mechanischen Eigenschaften acrylischer Knochenze-mente in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung der Pulver- und Flüs-sigkeitskomponente, dem Molekulargewicht und der Viskosität des polymerisierten Zements, dem Sterilisationsprozess der Polymerkomponente, der verwendeten An-mischmethode und dem Zusatz eines Röntgenkontrastmittels oder Antibiotikums untersucht.
Material und Methoden: Die Biegefestigkeiten von 15 im klinischen Alltag weit verbreiteten Knochenzementen (CMW 3® Gentamycin; CMW® 3; Refobacin Palacos® R; Palacos® R; Palamed® G; Palamed®; Cerafixgenta®; Cerafix®; Duracem®; Simplex® Tobramycin; Simplex® P; Versabond®; Sulcem®; Sulcem® 3 Genta; Copal®) wurden unter standardisierten Testbedingungen im 4-Punkt-Biegetest mechanisch getestet. Die Oberflächen der jeweiligen Bruchstellen wurden mittels Auflichtmikroskopie morphologisch analysiert.
Ergebnisse: Die höchsten gemessenen Biegefestigkeiten konnten in den Gruppen der vakuumangemischten unter Druck ausgehärteten Prüfkörper gemessen werden. Die geringsten Werte zeigten mit Blut verunreinigte Prüfkörper. Im Vergleich zu hand-angerührten Zementen führte die Vakuumanmischtechnik zu einer Reduktion der Lunkeranzahl. Die Untersuchung der Bruchstellen der Prüfkörperoberflächen identifizierten Lunker, im Zement eingeschlossene Röntgenkontrastmittel, Antibiotika oder Blutbeimengungen als Ausgangs- und Endpunkte von Frakturlinien.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende Studie zeigt die große Vielfalt mechanischer Eigenschaften auf dem Markt befindlicher kommerzieller Knochenzemente in Abhängigkeit von deren chemischer Zusammensetzungen und Anmischbedingungen unter in-vitro Bedingungen.