Artikel
Systemische Stimulation mit Testosteron verbessert die frühzeitige Knocheneinheilung von Titan-Implantaten
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Die positiven Effekte von Testosteron (DHT) auf den Knochenstoffwechsel, z.B. bei Osteoporose, sind bekannt. Da Testosteron sowohl Knochen- als auch Muskelaufbau fördert, könnte eine perioperative Stimulation mit DHT bei endoprothetischer Verorgung sowohl das frühe knöcherne Einwachsen der Prothese als auch eine muskuläre Rehabilitation verbessern.
Methoden
Männlichen Sprague-Dawley-Ratten (450-550 g) wurde beidseits in der Femurdiaphyse nach Setzen eines 1,5 mm Trepanationsdefektes Titanimplantate press fit implantiert. Je 10 Tiere erhielten 2 Tage vor Operation eine intramuskuläre Injektion von 2 mg öliger DHT-Suspension verabreicht bzw. dienten als Kontrollgruppe. Nach 14 Tagen erfolgte nach unentkalkter MMA-Einbettung die histologische/histomorphometrische Analyse und der Ausreißversuch.
Ergebnisse
Histomorphometrisch wurde der Oberflächenkontakt des Implantats mit dem umgebenen Gewebe ausgemessen. Unterschieden wurde zwischen Osteoid, neu gebildetem Knochen und nicht knöcherner Umgebung in Relation zum Implantatumfang. Ohne Testosteron-Stimulation ergaben sich für Titan 47,6±7,8% Osteoid und 39,5±9,3% Knochenkontakt, bei Testosterongabe 33,1±7,8% Osteoid und 51,2±10,5% Knochenkontakt. Der gesteigerte knöcherne Einbau unter Testosteronstimulation war statistisch signifikant(p<0,012). Im Ausreißversuch ergaben sich aufgrund einer starken Streuung der Messwerte keine aussagekräftigen Ergebnisse.
Schlussfolgerungen
Die einmalige intramuskuläre Gabe von Testosteron verbessert die knöcherne Integration von Implantaten. Damit erscheint eine Anwendung am Menschen sinnvoll.