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Histopathologie des periprothetischen Kapselgewebes bei Metall-Metall-Paarungen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Gibt es im Vergleich zu der bekannten Fremdkörperreaktion bei Metall- bzw. Keramik-Polyethylen-Paarungen vergleichbare oder spezifische Reaktionen des Kapselgewebes bei Metall-Metall- Paarungen und sind diese vom Implantatdesign abhängig?
Methoden
Periprothetisches Gewebe von 19 3 Wochen bis 8 Jahre nach Primärimplantation aus unterschiedlichen Gründen revidierten Metall-Metall- Hüft-TEP (11 BHR-, 2 McMinn Hybrid- Oberflächenersatzendoprothesen, 5 MetaSUL-TEP) wurde histologisch und immunhistologisch untersucht.
Ergebnisse
Nur bei den beiden McMinn Hybrid-TEP imponierte eine stärkere histiozytäre Fremdkörperreaktion bei stärkergradigem metallischen Abrieb. In allen sonstigen Fällen fand sich neben einer überwiegend geringen histiozytären Fremdkörperreaktion eine wechselnd stark ausgeprägte chronische lymphoplasmazelluläre Entzündungsreaktion. Zeichen einer möglichen hypersensitiven lymphoplasmazellulären Reaktion waren in drei Fällen (1 BHR, 2 MetaSUL) nachweisbar.
Schlussfolgerungen
Bei Metall-Metall-Paarungen werden zwei Reaktionsformen des periprothetischen Gewebes beobachtet. Neben der klassischen und offenbar vom Volumen des metallischen Abriebs abhängigen histiozytären Fremdkörperreaktion mit bekanntem Osteolysepotential findet sich regelmäßig eine lymphozytäre Entzündungsreaktion, die in einzelnen Fällen morphologisch einer hypersensitiven Gewebsreaktion ähnlich ist.