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Biologische Inaktivierung neutrophiler Granulozyten mittels Leukozyten-Inhibitions-Modul (LIM): ein möglicher Therapieansatz beim posttraumatischen SIRS ?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Eine zentrale Eigenschaft aktivierter polymorphkerniger Neutrophiler (PMNs) im posttraumatischen SIRS ist die rasche Bildung von Gewebe schädigenden Sauerstoffradikalen. Wir wollten experimentell prüfen, ob das in Herz-Lungen-Maschinen bereits klinisch eingesetzte LIM-Verfahren (Induktion der Apoptose an einer modifizierten Polyestermembran über Rezeptor-vermittelte Signale) diese Generierung von Sauerstoffradikalen ("oxidative burst") in neutrophilen Granulozyten limitieren kann.
Methoden
PMNs von freiwilligen Spendern wurden in standardisierter Weise mit (n=5) oder ohne (n=5) LIM für eine Stunde inkubiert und anschließend mit E.coli stimuliert. Die Quantifizierung der generierten Sauerstoffradikale wurde über die Konvertierung von Dihydrorhodamin (DHR) 123 in Rhodamin 123 (R123) in den PMNs und anschließender FACS-Analyse durchgeführt. Die Erhöhung der relativen Fluoreszenzintensität (RFI) war ein Maß für die PMN Aktivierung.
Ergebnisse
Die Zugabe von E.coli zu den PMNs induzierte in allen Proben ohne LIM-Behandlung eine Erhöhung der R123 spezifischen Fluoreszenzintensität (Kontrolle: 12 ± 7 RFI; E.coli: 460 ± 37 RFI). Die R123 spezifische Fluoreszenzintensität war dagegen in den E.coli stimulierten PMNs der LIM-Gruppe signifikant (p<0.05) erniedrigt (Kontrolle: 10 ± 9 RFI; E.coli: 273 ± 34).
Schlussfolgerungen
Die hier in vitro gezeigte Inhibierung des "oxidative burst" zu etwa 50 % unterstreicht das mögliche Potenzial von LIM, die systemische Inflammation zu limitieren und eröffnet somit einen neuen therapeutischen Ansatz für die Behandlung des posttraumatischen Immunversagens.