Artikel
Solitärer fibröser Pleuratumor – unterschiedliche Verläufe anhand von drei Kasuistiken
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 20. November 2009 |
---|
Gliederung
Text
Zielsetzung: Die Diagnose „solitärer fibröser Pleuratumor“ bezeichnet kein einheitliches Tumorleiden. Anhand von drei Kasuistiken zeigen wir Unterschiede in Bildgebung, Histologie, operativem Befund und Verlauf.
Methode: Fall 1: Eine 76 jährige Frau mit dem Zufallsbefund einer Raumforderung im linken costophrenischen Recessus.
Fall 2: Ein 79 jähriger Mann mit dem Zufallsbefund einer Raumforderung im Bereich des rechten Unterfeldes.
Fall 3: Ein 47 jähriger Mann mit dem Zufallsbefund einer Raumforderung im Bereich des linken Unterfeldes.
Ergebnis: Im Fall 1 fand sich der „klassische“ Befund eines gestielt von der viszeralen Pleura ausgehenden, im Pleuraspalt mobilen, 4,5cm großen solitären fibrösen Pleuratumors. Die bisherige Nachsorge zeigt kein Tumorrezidiv.
Im Fall 2 fand sich ein am Hilus infiltrierend in den Unterlappen vorwachsender Tumor, der eine intraperikardiale Unterlappenresektion erforderte. Die histologische Aufarbeitung ergab die Diagnose eines z.T. intrapulmonal wachsenden solitären fibrösen Pleuratumors. Die bisherige Nachsorge zeigt kein Tumorrezidiv.
Im Fall 3 wurde ein 30x20cm großer solitärer fibröser Pleuratumor mit zusätzlicher atypischer Resektion aus dem Lungenunterlappen und Zwerchfellteilresektion entfernt. 2 Jahre postoperativ fanden sich multiple beidseitige pulmonale Metastasen, die Metastasektomie sicherte ein spindelzelliges Sarkom.
Schlussfolgerung: Die Diagnose eines benignen solitären fibrösen Pleuratumors ist selten. Die klinische, radiologische und intraoperative Präsentation ist mannigfaltig, der histopathologische Befund kann bei den oft sehr großen Tumoren nur Ausschnitte abbilden. Auch wenn Rezidive/Metastasen bei diesen Tumoren als selten beschrieben werden, ist aus unserer Erfahrung eine regelmäßige Nachsorge wie bei malignen Erkrankungen erforderlich.