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Erfolgreiche Umstellung von Belimumab intravenös auf subkutane Injektionen: Eine Fallserie
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Veröffentlicht: | 8. Oktober 2019 |
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Einleitung: Seit Markeinführung des BLyS-Antikörper Belimumab im Jahre 2011 findet dieser eine zunehmende Anwendung in der Therapie des SLE. Vergleichsstudien konnten zeigen, dass sich die intravenöse (i.v.) und subkutane (s.c.) Darreichungsform in ihrer Wirksamkeit nicht unterscheiden. Seit der Zulassung der s.c.-Therapie wurde daher die Therapie vieler Patienten von i.v. auf s.c. Gaben umgestellt. Der klinische Verlauf dieser Patienten und deren Medikamentenzufriedenheit sind bisher nicht untersucht worden.
Methoden: 9 Patienten mit SLE nach ACR/EULAR-Kriterien erhielten im Zeitraum 12/2017 bis 03/2018 eine Umstellung von Belimumab i.v. auf Belimumab s.c. Bei Umstellung (T0) sowie nach 6 Monaten (T1) wurden ein eigens entwickelter Fragebogen zur Medikamentenzufriedenheit, die Krankheitsaktivität mittels SLEDAI-2k, die laborchemische Aktivität (Leukozytenzahlen, ds DNA-Antikörper im ELISA und Komplement (C3c, C4)), Krankheitsschaden (SDI) und Lebensqualität (FFbH) erhoben. Jede dieser Variablen wurde mittels linearer Regressionsanalyse auf Assoziation mit der Applikationsform untersucht, wobei nach Alter, Geschlecht und Krankheitsdauer adjustiert wurde.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Umstellung war die Krankheitsaktivität der Patienten mit einem medianen SLEDAI-2k von 2 (Interquartilsrange (IQR): 0-4) gut kontrolliert (Tabelle 1 [Tab. 1]). Zudem waren die Patienten überwiegend zufrieden mit ihrer Therapie (Abbildung 1 [Abb. 1]). Wir haben keine Evidenz, dass sich 6 Monate nach Umstellung ein Unterschied in Krankheitsaktivität, Krankheitsschaden oder hinsichtlich der Patientenzufriedenheit ergab. In der Tendenz waren Patienten mit der s.c.-Applikationsart zufriedener. Alle Patienten beabsichtigen, Belimumab s.c. auch in Zukunft weiter zu nehmen.
Schlussfolgerung: Die Umstellung von intravenöser Belimumabgabe auf eine subkutane Applikation verlief in allen 9 Fällen erfolgreich und hatte keine Auswirkung auf Krankheitsaktivität oder Patientenzufriedenheit. Trotz der geringen Fallzahl ergeben sich Hinweise darauf, dass Belimumab s.c. eine gute Alternative zur i.v. Applikation bietet.