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Psoriasis Arthritis und Schwangerschaft – eine systematische Literaturrecherche
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Veröffentlicht: | 8. Oktober 2019 |
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Einleitung: Derzeit gibt es keine einheitlichen Empfehlungen für die Betreuung von Patientinnen mit Psoriasis Arthritis (PsA) während der Schwangerschaft. Ziel dieser Arbeit war es, eine Übersicht zu Krankheitsaktivität und den Ausgang von Schwangerschaften bei Patientinnen mit PsA zu erstellen.
Methoden: Systematische Literaturrecherche in der Pubmed-Datenbank mit den Schlagwörtern ‚psoriatic arthritis‘ und ‚pregnant/ pregnancy/ pregnancies/ obstetric/ reproductive‘. Alle bis einschließlich Februar 2019 veröffentlichten Vollpublikationen wurden systematisch ausgewertet. Berücksichtigt wurden Studien, die Krankheitsaktivität während und eventuell nach der Schwangerschaft und/oder Schwangerschaftsausgang der PsA-Patientinnen berichteten.
Ergebnisse: Die Schlagwortsuche ergab 52 Treffer. Nur acht Studien erfüllten die Einschlusskriterien. Eine dieser Studien stammt aus dem Jahr 1988, alle anderen wurden zwischen 2017-2019 veröffentlicht. Fünf der acht Studien wurden prospektiv, drei retrospektiv durchgeführt. Die Tabelle gibt einen Überblick über die Publikationen und die berichteten Outcomes (Tabelle 1 [Tab. 1]). Die Krankheitsaktivität wurde in zwei Studien mittels DAS28-CRP-3, ansonsten mit unterschiedlichen Instrumenten gemessen. Die Krankheitsaktivität während der Schwangerschaft war mehrheitlich mild bzw. nahm im Verlauf ab. Postpartal zeigten die Patientinnen eher moderate bis schwere Krankheitsaktivität, und es traten gehäuft (Re-)Aktivierungen auf. Die Lebendgeburtrate lag zwischen 67 und 100%. In zwei von drei Studien wurden keine Fehlbildungen beobachtet (Polachek 2017/2019), wohingegen von Bröms et al. eine Fehlbildungsrate von 5% berichtet wurde, die vergleichbar mit der Kontrollgruppe aus der Allgemeinbevölkerung war (4%). In zwei Studien wurden adjustierte Analysen durchgeführt: Im Vergleich zu Schwangeren ohne Psoriasis berichteten Bröhms et al. ein höheres Risiko für Schwangerschaftshypertonie (OR 1,6 (95%KI 1,1-2,3)), Präeklampsie (OR 1,5 (1,1–2,1)) und elektive Sectio (OR 1,5 (1,2–1,8)) für PsA-Patientinnen. Die Frauen mit PsA hatten in dieser Untersuchung bereits zu Beginn der Schwangerschaft häufiger Komorbiditäten (Depression, Diabetes und arterielle Hypertonie) als die Kontrollpatientinnen. Polacheck et al. (2017) zeigten einen günstigeren Verlauf der psoriatischen Hautbeteiligung bei PsA-Patientinnen während der Schwangerschaft im Vergleich zu nicht-schwangeren PsA-Patientinnen (OR 7,7 (1,8–23,5)).
Schlussfolgerung: Ein Vergleich der unterschiedlichen Studien ist durch die fehlende Harmonisierung schwierig. Derzeit gibt es kein einheitliches standardisiertes Instrument zur Beurteilung der Krankheitsaktivität von PsA, das die Besonderheiten während Schwangerschaft berücksichtigt. Aufgrund der zum Teil sehr kleinen Patientenzahlen sind Aussagen zu Schwangerschaftsausgang (einschließlich Aborte) und Fehlbildungen nur bedingt möglich.
Diese Arbeit wurde durch FOREUM Foundation for Research in Rheumatology finanziert.