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Effekte einer Tocilizumab-Therapie auf die Knochendichte, Marker des Knochenstoffwechsels und Aktivitätsparameter bei TNF-α vortherapierter aktiver rheumatoider Arthritis
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Veröffentlicht: | 1. September 2015 |
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Einleitung: Ziel der 1-jährigen Prospektivstudie war die Analyse einer Therapie mit Tocilizumab (TOZ), einem anti-IL-6-Rezeptor-Antikörper, auf die Knochendichte, Marker des Knochenstoffwechsels und Aktivitäts-/Funktionsparameter bei TNF-α vortherapierter aktiver rheumatoider Arthritis.
Methoden: Hierzu wurden 37 Patienten eingeschlossen, 15 davon beendeten die Studie vorzeitig (9x aufgrund von Nebenwirkungen/anhaltenden Infektionen, 1x bei Schwangerschaftseintritt, 3x wegen massiver allergischer Reaktionen und 2x aufgrund von Wohnortwechsel). Somit gingen in die Endauswertung 22 Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis ein (16 Frauen, 6 Männer, Durchschnittsalter 62 Jahre, durchschnittliche Krankheitsdauer 11 Jahre). Neunzehn Patienten/Innen erhielten eine Kombinationstherapie von TOZ (8 mg/Kg KG alle 4 Wochen) in Kombination mit Methotrexat (durchschnittlich 15 mg/Woche) und 3 Patienten/Innen eine TOZ-Monotherapie aufgrund von MTX-Unverträglichkeit. Alle Patienten hatten zu Studienbeginn ≥10 mg Prednisolonäquivalent täglich. Folgende Outcomeparameter wurden zu Beginn und 1 Jahr nach Beginn der TOZ-Therapie erhoben: Knochendichte mittels dualer Photonenabsorptionsmetrie (DXA; am gesamten rechten Schenkelhals und der LWS), Marker des Knochenstoffwechsels (Osteocalcin, N-Terminales Telopeptid des Typ I Kollagens - NTx), C-reaktives Protein und Blutsenkung, Disease Activity Score 28 (DAS28), Health Assessment Questionnaire (HAQ) und Funktionsfragebogen Hannover (FFbH).
Ergebnisse: Es zeigte sich bei der axialen Knochendichte eine tendenzielle, nicht signifikante Zunahme, bei konstanten Werten am gesamten rechten Schenkelhals. Bei den Markern war ein signifikanter Anstieg beim Osteocalcin objektivierbar (P<0,02), und eine tendenzielle, nicht signifikante Abnahme beim NTx als Abbaumarker (P<0,054). Die Akut-Phase-Reaktanten (BSG, CRP) zeigten erwartungsgemäß einen Abfall, passend hierzu die signifikante Verbesserung im DAS28 (P<0,0001), bei gleichbleibenden Werten im HAQ und FFbH.
Schlussfolgerung: Die 1-jährige TOZ-Therapie, z. T. in Kombination mit MTX, resultierte bei aktiver – mit anti-TNF-α vortherapierter – rheumatoider Arthritis in osteoprotektiven Effekten sowie einer signifikanten Abnahme der Krankheitsaktivität.