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Arthrosonografische Normbefunde im Kindes- und Jugendalter – Kniegelenk
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Veröffentlicht: | 1. September 2015 |
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Einleitung: Bei der Juvenilen idiopathischen Arthritis ist von allen Gelenken am häufigsten das Kniegelenk betroffen. Zum sicheren Nachweis einer Gonarthritis wird auch die Arthrosonografie eingesetzt. Doch es fehlen aktuell valide sonografische Normwerte und Normbefunde zur sicheren Beurteilbarkeit von Gelenkpathologien. Aufgrund der Entwicklung des kindlichen Bewegungsapparates mit physiologischen Veränderungen der Anatomie, ist die Erstellung altersbezogener sonografischer Normwerte dringend notwendig.
Methoden: In einer prospektiven, multizentrischen Studie erfolgte die Erhebung sonografischer Normwerte für die Höhe und Länge des Recessus suprapatellaris (RSP) im suprapatellaren Longitudinalschnitt sowie für die Knorpeldicke im Bereich der distalen Femurepiphyse (DFE) im Transversalschnitt bei 90° Flexion an gesunden Kindern zwischen dem 1.–18. Lebensjahr. Zusätzlich erfolgte die Normbeschreibung der Recessuskonfiguration im suprapatellaren Longitudinal- und Transversalschnitt. Verwendet wurden Linearapplikatoren mit einer Mindestfrequenz von 7 MHZ. Altersbezogene Normwerte wurden durch die Bildung von 6 Altersgruppen ermittelt.
Ergebnisse: 435 Probanden (242 Mädchen, 193 Jungen) konnten untersucht werden, wobei sich die Anzahl wie folgt auf die einzelnen Gruppen (G) verteilt: G1 (1-3 Lj): 51 Pat, G2: 73 Pat, G3: 91 Pat, G4: 90 Pat, G5: 83 Pat, G6 (16-18Lj): 47 Pat. In Gruppe 1 zeigten 15,4% der Probanden eine messbare Erweiterung des RSP, in allen anderen Altersgruppen lag der Anteil jeweils über 60%. Recessushöhe und –länge nahmen mit dem Alter zu. Bei der Knorpeldicke (DFE) zeigten sich keine wesentlichen Altersunterschiede (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Schlussfolgerung: Durch unsere Studie konnten erstmals valide altersbezogene sonografische Normwerte für wichtige Normparameter am Kniegelenk ermittelt werden.