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Die Rolle von Fibrin in der Wund-Angiogenese: nicht einfach nur ein hämostatischer Pfropf
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Veröffentlicht: | 27. September 2016 |
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Einleitung: Nach jeder Verletzung kommt es initial zur Hämostase und damit einhergehend zur Bildung eines Fibringerinnsels. Die für die Geweberegeneration so wichtige Angiogenese beginnt in der Regel, nach eingetretener Verletzung nicht vor dem dritten Tag. In diesem Zeitraum kann man eine Veränderung der Fibringerinnsel-Konzentration beobachten. Daher stellen wir die Hypothese auf, dass der Übergang der Hämostase und der für die Geweberegeneration essentiellen Angiogenese über die Veränderung der Konzentration der Fibrinmatrix reguliert wird.
Methodik: Um unsere Hypothese zu überprüfen simulierten wir peripheren Blutzellen in vitro eine hämostatische Mikroumgebung und fingen die entstandenen parakrinen Proteine in Fibringerüsten unterschiedlicher Konzentration auf. Das Releasate dieser unterschiedlichen Fibrin-Konzentrationen wurde mittels Massenspektrometrie auf ihre Zusammensetzung, mittels ELISA auf ihr Bindungsverhalten und mittels EC-Migration Assay, Tube Formation Assay und Sprouting-Angiogenese Assay auf ihre Angiogenese-Eigenschaften getestet.
Ergebnisse/Diskussion: Die Ergebnisse zeigen das die Fibrinmatrix durch Proteinbindung Einfluss auf die Zusammensetzung von pro- und anti-angiogenen Faktoren, durch Veränderungen der Konzentration nimmt. Wir präsentieren, dass die grundlegenden zellulären Prozesse der Angiogenese, nämlich der EC-chemotaktischen Migration, der Gefäßneubildung (Tube Formation) und des Sproutings beeinflusst werden.
Zusammenfassung: Unsere Arbeit legt dar, dass die Matrixkomponente des Fibrin-Gerinnsels zunächst als biochemische anti-angiogene Barriere dient und eine fibrinolytische-vermittelte angiogene Enthemmung folgt. So kann festgehalten werden, dass Fibrin eine Schlüsselrolle im Phasenübergang der Wundheilung darstellt und den theoretischen Rahmen für das Verständnis und möglicherweise die Regulierung andere pathophysiologische Prozesse bietet, z.B. für die Notwendigkeit eines chirugischen Debridements.