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Ist das Perfusionsmonitoring mit einer Geräte-integrierten Analyse-Software ausreichend um einen Lappenverlust mit Kontrastmittelultraschall (CEUS) zu detektieren?
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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Der Fortschritt in der Tumorchirurgie und der Trauma Versorgung hat den Bedarf an freien und lokalen Lappenplastiken stark ansteigen lassen. Trotz technischer Innovationen ist die Komplikationsrate derartiger Eingriffe in den letzten Jahren weitgehend konstant geblieben. Aus diesem Grund ist die Etablierung eines zuverlässigen Messsystems weiterhin von großem Interesse in der Rekonstruktiven Chirurgie. In vorangegangen Experimenten konnte bereits die Sensitivität von CEUS zur postoperativen Lappenperfusionskontrolle bestätigt werden. Zur quantitativen Auswertung der Lappenperfusion waren jedoch immer eine Datenextraktion und eine externe Verarbeitung der Video-files nötig.
Ziel dieser Studie war es, Perfusionsveränderungen nach freier und lokaler Lappendeckung mit Hilfe einer speziellen Geräte-integrierten Software zu quantifizieren ohne eine vorherige Extraktion und Verarbeitung der Daten zu benötigen.
Von 2012 bis 2014 wurden 64 Patienten nach Lappentransplantation (33 free flaps, 31 local flaps) untersucht. Die Lappen-Perfusion wurde qualitativ und semi-quantitativ mit Hilfe einer Geräte-integrierten Zeit-Intensität Kurvenanalyse analysiert. Die Auswertung erfolgte schichtabhängig (1cm Intervalle) bis zu einer maximalen Eindringtiefe von 4 cm. Die Perfusionswerte time to PEAK (TtoPk) (Zeitintervall bis zur max. Kontrastmittelanflutung) werden in Sekunden (s) und Area under the curve (Area) (regionales Blutvolumen) in relativen Einheiten (rU) angegeben.
51 Fällen (79,7%) zeigten keine Auffälligkeiten und heilten ad primam. 12 Patienten zeigten minor complications wie eine partielle Lappennekrose (17,2%) oder ein Lappenhämatom (1,6%). Ein kompletter Lappenverlust wurde nur bei 1 Patient (1,6%) beobachtet. Der Perfusionsparameter Area zeigte signifikant niedrigere Perfusionswerte in den 13 Patienten mit postoperativen Komplikationen. Grenzwerte einer suffizienten Lappendurchblutung konnten auf Werte über 200 rU festgelegt werden. Im Gegensatz dazu zeigte der Perfusionsparameter TtoPk keinerlei signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.
CEUS mit integrierter Perfusionssoftware ist eine zuverlässige Methode zur postoperativen Lappenperfusionskontrolle. Die Geräte-integrierte Perfusionssoftware ermöglicht eine schnelle Datenerhebung ohne vorherige Datenextraktion und externe Berechnung und trägt dazu bei, das objektive Perfusionsmonitoring mit CEUS weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen.