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Perineale und inguinale Weichteildefekte bei hohem Komorbiditätsindex – Loko-regionäre Lappenplastiken liefern solide Rekonstruktionsoptionen
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Fragestellungen: Eine steigende Frequenz perinealer und inguinaler Weichteildefekte aufgrund Tumorresektionen und gefäßchirurgischer Interventionen fordern vom plastischen Chirurgen im klinischen Alltag im häufiger praktikable und zeitorientierte Rekonstruktionsverfahren. Lokale und regionäre Lappenplastiken sind für diese Indikation die erste Wahl. In dieser retrospektiven Serie sollen die Ergebnisse nach tumorablativen Verfahren und gefässchirurgischen Interventionen gängiger „workhorses“ an Lappenplastiken und ein Vorgehen aufgrund der eigenen Erfahrungen und Literatur diskutiert werden.
Methoden: In 16 Fällen wurden perineale Weichteildefekte nach Rektumexstirpationen, Beckenexenterationen mit Vaginaldefekten, Dekubitalulcera und inguinale Defekte mit Rectus abdominis und femoris-, Gluteusinsel-/S-Gap und posterior thigh-Lappenplastiken rekonstruiert.
Ergebnisse: In allen Fällen konnte eine suffiziente Defektrekonstruktion durch loko-regionäre Verfahren erreicht werden. Durchschnittlich waren 19 Operationen nötig. Alle Patienten konnten nach 4 Wochen wieder ambulant ohne Einschränkung der Hüftbewegung weiterversorgt werden und ihre postoperative Radio- oder Chemotherapie zeitnah durchführen.
Schlussfolgerungen: Zur Defektdeckung der Becken-/Leistenregion im gefäss- und allgemeinchirugischen Patientengut mit hohem Komorbiditätsindex sind loko-regionäre Lappenplastiken als zuverlässige und zeitsparende Rekonstruktionverfahren erste Wahl.