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Pyoderma gangraenosum – wenn die OP zur Exazerbation führt
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Das Pyoderma gangraenosum ist mit einer Inzidenz von 0,3 /100000 eine seltene Erkrankung. Da eine chirurgische Therapie durch das Pathagierphänomen zur Exazerbation führen kann ist sie als wichtige Differentialdiagnose zum Ulcus zu bewerten.
In unserer Klinik wurde in den letzten 5 Jahren bei 3 Patienten mit chronischen Wunden, bei denen es nach Operation zur paradoxen Reaktion und Exazerbation der Weichteilsituation kam, ein Pyoderma gangraenosum histologisch gesichert.
Wir möchten anhand eines Patienten die entscheidenden diagnostischen Schritte und die nachfolgende Therapie darstellen.
Patient: Bei einem 87-jährigen Patient mit myelodyplastischem Syndrom und Phlegmone nach intravenösem Zugang, kam es nach operativer Therapie zur Progression und paradoxen Entwicklung des klinischen Befundes. Ein histologischer Befund ergab erst bei gezielter Fragestellung ein Pyoderma gangraenosum. Die Immunologie im Labor war unauffällig. Unter topischer Anwendung von Tacrolimus und systemischer Kortisongabe kam es zu einer Stabilisierung des Befundes. Im beschwerdefreien Intervall erfolgte die plastische Defektdeckung.
Schlussfolgerung: Bei chronischen Wunden, die sich unter operativer Therapie verschlechtern, sollte immer ein Pyoderma gangraenosum ausgeschlossen werden. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wichtig zur Planung der immunsuppressiven Therapie und zum Ausschluss von begleitenden Erkrankungen.