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Die Behandlung von Y-Strängen bei Morbus Dupuytren mittels Injektion von Kollagenase
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Seit Mai 2011 steht mit Xiapex® in Deutschland neben der perkutanen Nadelfasziotomie (PNF) ein weiteres minimal invasives Verfahren zur Behandlung bei Morbus Dupuytren zur Verfügung. Die Therapie macht sich eine enzymatische Strangauflösung mittels Injektion von Kollagenase aus Clostridium Histolyticum zu Nutzen. Wir berichten über Wirksamkeit und unerwünschte Wirkungen dieses Verfahrens bei der Behandlung der Variante mit der Ausbildung von Y-Strängen, wobei sich ein proximal gemeinsamer, sich nach distal aufteilender Strang, für die Kontraktur zweier Finger verantwortlich zeigt.
Nach Indikationsstellung wurde das Medikament in den proximalen gemeinsamen Kontraktur-Strang injiziert. 24 Stunden hiernach erfolgte unter Mittelhandblock das manuelle „Cordbreaking“, bei dem der Y-Strang durchbrochen und die Finger gestreckt wurden. Vor und nach Behandlung wurden die Kontrakturgrade mit einem Goniometer gemessen. Nach erfolgter Behandlung wurde den Patienten eine nächtliche Schiene in Streckstellung und Krankengymnastik verordnet.
Seit der Medikamentenzulassung im Mai 2011 haben wir 9 Patienten, die an 18 betroffenen Strahlen mit 9 Injektionen behandelt wurden, in diese Aufstellung eingeschlossen. Behandelt wurden Y-Stränge betreffend Mittel- und Ringfinger bzw. Ring- und Kleinfinger. Das durchschnittliche präoperative Streckdefizit im Metakarpophalangealgelenk (n=18) betrug 51° (30°-80°) und konnte durch die Behandlung im Schnitt auf 2° (0-20°) postoperativ reduziert werden.
Als häufigste unerwünschte Wirkungen beobachteten wir lokale Schwelllungen, gefolgt von Hämatomen und Hautrissen.
Die Behandlung mit Kollagenase scheint auch zur Behandlung der Variante der Y-Stränge eine effektive und nebenwirkungsarme Therapieoption zu sein, bei der zwei Strahlen in einer Sitzung behandelt werden können. Neben der korrekten Indikationsstellung erfordert die Therapie gute handchirugische Kenntnisse, um sicher und risikoarm durchgeführt werden zu können. Besonders die kurze Rehabilitationszeit im Vergleich zur Operation und die Möglichkeit der ambulanten Durchführung machen dieses Verfahren für die Patienten interessant.