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Die Distal Row Carpectomy – eine mögliche Rettungsoperation bei schweren Handgelenkstraumata
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Wir präsentieren den Fall eines 56 jährigen Patienten, der sich mit der Kreissäge im Bereich des linken Handgelenks dorsal eingesägt hatte und sich u.a. eine Zerstörung der distalen Handwurzelreihe zugezogen hatte, woraufhin eine notfallmäßige Entfernung der distalen Handwurzelreihe erfolgte.
Material/Methoden: Es zeigte sich eine Einsägung im Bereich des linken Handgelenks mit Luxationsfrakturen der distalen Handwurzelreihe sowie Durchtrennung aller Strecksehnen und der Arteria radialis. Es erfolgte daraufhin die Entfernung der distalen Handwurzelreihe und die Naht der übrigen verletzten Strukturen sowie die Stabilisierung mittels Fixateur externe und K-Drähten. Aufgrund eines dorsalseitigen Haut-/Weichteildefekts wurde intraoperativ eine VAC Therapie angelegt und im Verlauf erfolgte die Transplantation eines ALT Lappens.
Ergebnisse: Nach Entfernung des Osteosynthesematerials und einer Lappenausdünnung zeigte sich im Langzeitverlauf 18 Monate postoperativ eine vollständige Schmerzfreiheit und eine Handgelenksbeweglicheit von Extension/Flexion 40-0-70°, Radial-/Ulnarduktion 10-0-35° und Pronation/Supination 90-0-90°. Radiologisch zeigt sich eine weiterhin intakte proximale Handwurzelreihe ohne Anzeichen einer beginnenden radiokarpalen Arthrose.
Diskussion: Dieser Fall zeigt die erfolgreiche Entfernung der distalen Handwurzelreihe im Sinne einer distal row carpectomy (DRC). Es zeigt sich im Langzeitverlauf eine sehr gute Handgelenksbeweglichkeit bei Schmerzfreiheit des Patienten, so dass diese Operation als mögliche Alternative bei schweren Handgelenksverletzungen in Betracht gezogen werden sollte.