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Die Verwendung von Hautersatzmaterialien in der Verbrennungschirurgie – Welche kennen wir und welche verwenden wir? Ergebnisse einer Expertenumfrage
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Hintergrund: Ziel der Studie war es festzustellen, welche Präferenzen unter Experten in der Behandlung Brandverletzter bei der Verwendung von Hautersatzmaterialien bei verbrannten Körperoberfläche (VKOF) zwischen 20 und 60% bestehen.
Material und Methoden: Im Mai 2013 wurde eine einmonatige internetbasierte Umfrage basierend auf 19 Fragen (16 Einfachauswahl und 3 Eingabefelder) durchgeführt. Insgesamt wurden 500 Verbrennungsspezialisten per E-Mail mit einem direkten Link zur Umfrage eingeladen. Bei der Einfachauswahl stand neben einer 5-fachen Gradierungsskala ("essenziell", "wünschenswert", "neutral", "selten erforderlich" und "niemals erforderlich") auch eine Liste von eindeutig definierten Spezifikationen zur Verfügung (z.B. "tiefgradige Verbrennungen", "oberflächliche Verbrennungen"). Neben Fachrichtung und Ausbildungsstand wurde auch der Ort der Tätigkeit (Stadt und Land) erhoben. In freien Eingabefeldern gab es keine Limitierung bei der Wortanzahl.
Ergebnisse: 111 Verbrennungsspezialisten aus insgesamt 36 Ländern nahmen an der Befragung teil (Teilnahmerate 111/500=22%). Hautersatzmaterialien bei mittelschweren Verbrennungen hatten eine hohe Bedeutung: „essenziell“ 28% und „wünschenswert“ 56%. Für schwere (tiefgradige) Verbrennungen wurde die Verwendung von Hautersatzmaterialien als wie folgt bewertet: „essentiell“ 81% und „wünschenswert“ 14%. 96% aller Teilnehmer gaben an, Hautersatzmaterialien im klinischen Alltag zu verwenden. Biologische und synthetische Materialien wurden (53%) bevorzugt. Von 32% wurden Xenografts als „essentielle“ Infektionsquelle für Patienten eingestuft, wobei 86% kein Risiko in der Verwendung von biologischen Hautersatzmaterialien für Patienten sahen. Bei schweren Verbrennungen verwendeten 51% der Teilnehmer Allografts und 28% Xenografts für den temporären Hautersatz.
Schlussfolgerung: Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es bis dato noch keinen idealen Hautersatz in der Verbrennungschirurgie gibt. Als preiswerte Alternative zu synthetischen und allogenen Hautersatzmaterialien erlebten innerhalb der Umfrage Xenografts ein Revival. Die alleinige Verwendung von Spalthauttransplantaten stellt bei drittgradigen Verbrennungen noch immer die häufigste Deckungsvariante dar. Auch anhand der Ergebnisse wird dabei deutlich, dass es zukünftig unverändert einen hohen Bedarf gibt, nach weiteren alternativen Deckungsmöglichkeiten bei tiefgradigen Verbrennungen zu forschen.