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Infektionsprophylaxe bei Kindern mit angeborenen Herzerkrankungen
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Veröffentlicht: | 28. März 2013 |
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Hintergrund: Infektionen erschweren den Verlauf von angeborenen Herzerkrankungen erheblich und werfen Kinder in ihrer Entwicklung häufig deutlich zurück. Daher sollten diese Infektionskrankheiten möglichst verhindert werden.
Endokarditisprophylaxe: Auch ohne Evidenz für die Wirksamkeit wird bei einigen schweren Herzfehlern, im Umfeld von Herzoperationen/Katheterinterventionen und nach bereits durchgemachter Endokarditis auch heute noch eine Antibiotika-Prophylaxe in Risikosituationen empfohlen.
Pneumokokkenimpfung: Auch über das 2. Lebensjahr hinaus ist ein Impfschutz gegen Pneumokokken empfohlen. Eine weitere regelmäßige Auffrischung alle 3–5 Jahre wird zur Zeit nur bei Kindern mit Immundefekten empfohlen.
Influenzaimpfung: Kinder mit schwerem angeborenen Herzfehler oder chronischer Herzinsuffizienz sollten diese Impfung aber schon beginnend mit 6 Monaten erhalten. Im ersten Herbst sind 2 Dosen notwendig, anschließend wird jährlich im Herbst aufgefrischt.
Rotavirusimpfung: Auch ohne STIKO Empfehlung ist die Rota-Impfung für Kinder mit schwerer Herzinsuffizienz, die sehr unter Schwankungen in Ihrem Wasserhaushalt leiden und deshalb oft unter diuretischer Therapie stehen, in meinen Augen dringend indiziert. Sie sollte ab dem Alter von 6 Wochen 2–3 mal als Schluckimpfung verabreicht werden.
RSV-Immunprophylaxe: Für RSV-bedingte Erkrankungen gibt es leider keine aktive Impfung. Für Kinder mit hämodynamisch wirksamen angeborenen Herzfehler oder schwerer Herzinsuffizienz wird daher, wie auch für viele Frühgeborenen, ein passiver Impfschutz v.a. im ersten Lebensjahr empfohlen. Die monoklonalen Antikörper werden monatlich während der RSV-Saison intramuskulär verabreicht.
Schlussfolgerungen: Bei Kindern mit angeborenem Herzfehler sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, schwere Infektionskrankheiten zu verhindern. Leider werden gerade die Zusatzimpfungen nur wenig verabreicht.