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Moderne Multifokallinsen: Einfluss der Nahaddition
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Veröffentlicht: | 7. März 2012 |
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Multifokallinsen (MIOL) werden seit Ende der achtziger Jahre im Rahmen der Katarakt- und Refraktiven Chirurgie implantiert. Unterschieden werden verschiedene optische Prinzipien mit unterschiedlicher Lichtausbreitung von der Linse zur Retina: neben dem diffraktiven und dem refraktiven Prinzip oder deren Kombination gibt es seit kurzem auch ein Modell mit einem asymmetrisch, sektorförmigen Nahsegment.
Unabhängig von diesen verschiedenen optischen Prinzipien haben die diversen MIOL Modelle auch unterschiedliche Nahadditionen (meist +3,0 dpt, +3,75 dpt oder +4,0 dpt), die einen wichtigen Einfluss auf das postoperative, visuelle Ergebnis haben.
Studien, die +3 vs. +4 dpt MIOLs verglichen haben, fanden meist keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der funktionellen Ergebnissen (Fern- und Nahvisus). Die Vorteile für die +3 dpt Nahaddition waren jedoch neben einem günstigeren Defokuskurvenverlauf (höherer Peak Nah- und Intermediärbereich), ein besserer Intermediärvisus, eine bessere Brillenunabhängigkeit sowie eine höhere Patientenzufriedenheit.
Ähnliche Ergebnisse wurden auch beim Vergleich der Rayner Mflex IOL +3 vs. +4 dpt in einer klinisch, prospektiven Studie gefunden (104 Augen von 52 Kataraktpatienten). Präoperativ wurden die eingeschlossenen Patienten in drei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 = bilateral +3,0 dpt; Gruppe 2 = bilateral +4,0 dpt, Gruppe 3 = +3,0 dpt (ferndominantes Auge) und +4,0 dpt (nicht dominantes Auge). Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 6 Monate. Neben Refraktion und ETDRS Visus (Ferne und Nähe) wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, wie Defokuskurve, Kontrastsehen, sowie ein subjektiver Patientenfragebogen.
Die funktionellen Ergebnisse hinsichtlich Fern- und Nahvisus (40 cm) unterschieden sich auch hier statistisch nicht signifikant. Es zeigte sich allerdings ein Unterschied im Verlauf der Defokuskurven mit einem höheren, zweiten Gipfel im negativen Bereich (–2,5 dpt) für die +3 dpt MIOLs verbunden mit einem geringerem Abfall der Kurve im Intermediärbereich (–1,0 bis –1,5 dpt).