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Elektrophysiologie der Körperverarbeitung bei Anorektikerinnen
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Veröffentlicht: | 17. März 2014 |
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Ergebnisse verschiedener neuerer Studien deuten auf eine Veränderung der für die Körperverarbeitung, spezialisierten Gehirnareale bei Patientinnen mit Anorexia Nervosa hin. Bisher wurden verschiedene strukturelle und funktionelle Veränderungen aufgezeigt. Elektrophysiologische Maße für die Körperverarbeitung ist die sogenannte N170 Komponente. Diese Komponente, die in ähnlicher Form auch bei der Verarbeitung von Gesichtern aufgezeigt werden kann, ist in ihrer Ausprägung sowohl von der Darstellung der Reize (aufrecht oder invertiert) als auch von der Anwesenheit des Kopfes am Körper abhängig. Dieser sogenannte Inversionseffekt wird als Hinweis auf eine holistische Verarbeitung der entsprechenden Reize interpretiert. Der Inversionseffekt ist dazu auch abhängig von der Anwesenheit des Kopfes. In der vorliegenden Studie wurde dieser Inversionseffekt bei Frauen mit Anorexia Nervosa untersucht. Die Ergebnisse deuten auf einen vergleichbaren Inversionseffekt in der Verarbeitung von Gesichtern und Körpern ohne Kopf bei Anorektikerinnen und bei gesunden, weiblichen Vergleichspersonen hin. Der Inversionseffekt konnte dagegen nicht bei der Verarbeitung von Körpern mit Kopf bei den Anorektikerinnen aufgezeigt werden. Dies unterstützt frühere Ergebnisse, die auf eine veränderte visuelle Körperverarbeitung bei Anorektikerinnen hinweist. Zusätzlich zeigen die Ergebnisse spezielle Probleme in der holistischen Körperverarbeitung bei Anorektikerinnen auf.