Artikel
Resektion von pulmonalen Metastasen bei Patienten mit Chondrosarkomen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 21. April 2016 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Prognose für Patienten mit pulmonal metastasieren Chondrosarkomen ist limitert. Weil Chemotherapien wenig Ansprechen zeigen, hat die chirurgische Therapie einen hohen Stellenwert.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse fand sich zwischen 2010 bis 2015 insgesamt 13 Patienten (11 Männer, 2 Frauen), bei denen pulmonale Metastasen bei Chondrosarkomen reseziert wurden. Bei 6 von 13 Patienten traten die Metastasen synchron zur Diagnose des Primarius auf, bei 7 metachron.
Ergebnisse: Insgesamt wurden bei den 13 Patienten 20 Eingriffe über anterolaterale Thorakotomien durchgeführt. Im Mittel fanden sich radiologisch 7,8 Lungenmetastasen je Fall. Ein Patient erhielt eine Chemotherapie vor der Lungenoperation, 4 danach und 8 erhielten keine systemische Therapie. Vier Patienten wurden beidseits, 6 nur einseitig und 3 wiederholt auf einer oder beiden Seiten metastasektomiert. In 47,6% der Fälle wurden 1-3, in 19% 4-10 und in 33,3% 11 oder mehr Metastasen entfernt. Alle Metastasen wurden komplett entfernt, bevorzugt erfolgten parenchymsparende Enukleationen und Keilresektionen. In 42,9% wurden die Sarkommetastasen histologisch als hochdifferenziert (G1) und 28,6% je als mittelgradig- oder undifferenziert (G2, G3) beurteilt. Postoperativ traten keine Komplikationen auf. Die 30-Tage-Mortalität betrug 0%. Im Follow-up von im Mittel 18,92 Monaten (1–52 Monate) entwickelten 11 Patienten erneute Tumormanifestationen. Davon 7 ein lokales Rezidiv des primären Tumors.
Schlussfolgerung: Eine pulmonale Metastasektomie bei Chondrosarkomen kann auch bei multiplem und beidseitigem Auftreten von pulmonalen Metastasen komplikationsarm erfolgen und mit einem deutlichen Überlebensvorteil verbunden sein. Auch bei fortgeschrittener pulmonaler Metastasierung sollten radikale, lokale Resektionen erfolgen.