Artikel
Computer-assistierte kraniofaziale Chirurgie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Computer-assistierte Techniken haben sich in vielen chirurgischen Bereichen etabliert. Sie unterstützen Planung, Umsetzung und Dokumentation komplexer operativer Eingriffe. Auch im Bereich der kraniofazialen Chirurgie können diese Techniken hilfreich eingesetzt werden, was anhand der Erfahrungen des interdisziplinären Berliner Zentrums für kraniofaziale Chirurgie demonstriert werden soll.
Material und Methoden: Seit 2006 wurden am Berliner Zentrum für kraniofaziale Chirurgie computer-assistierte Verfahren für Planung und Umsetzung kraniofazialer Korrekturen unter Verwendung etablierter Arbeitsabläufe eingesetzt. Die im Rahmen der präoperativen Bildgebung gewonnene DICOM-Datensätze dienten zur Herstellung patientenspezifischer 3d-Modelle, zur Simulation virtueller Verlagerungen sowie zur Fertigung patientenspezifischer Sägeschablonen und Implantate, die sowohl bei klassischen Verlagerungen als auch bei Distraktionsverfahren eingesetzt wurden.
Ergebnisse: Bei bislang 13 Patienten mit typischen kraniofazialen Fehlbildungen wurden seit 2006 computer-assistierte Verfahren für Planung und Transfer der chirurgischen Korrektur der jeweiligen skelettalen Pathologie eingesetzt. Neben dem Durchspielen verschiedener chirurgischer Optionen erwiesen sich individuell gestaltete Sägeschablonen als hilfreiches Instrument für den Transfer komplexer Planungen. Durch den Einsatz patientenspezifischer Implantate lassen sich auch außergewöhnliche anatomische Varianten des kraniofazialen Skelettsystems korrigieren. Zusätzliche Möglichkeiten zur Dokumentation und Evaluation des erreichten operativen Resultats bieten sich durch die Überlagerung von prä- und postoperativer Bildgebung im Hinblick auf Qualitätskontrollaspekte.
Schlussfolgerung: Computer-assistierte Techniken können sinnvoll im Bereich der kraniofazialen Chirurgie eingesetzt werden. Sie unterstützen Planung, Transfer und Evaluation komplexer Verlagerungen, wodurch sich der damit verbundene Mehraufwand in ausgewählten Patientenfällen rechtfertigen lässt.
Abbildung 1 [Abb. 1]