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Ein neuer Weg in der rekonstruktiven Kopf-Halschirurgie: resorbierbare patientenspezifische Magnesium-Scaffolds
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Die Atrophie von Oberkiefer und Unterkiefer nach Zahnverlust sowie knöcherne Defekte des Gesichtsschädels nach Trauma oder Tumorresektionen muss bei der Mehrzahl der Patienten durch aufwendige knöchern augmentative Verfahren ausgeglichen werden. Ziel dieser Arbeit war die Herstellung patientenspezifischer (mittels DVT/CT-Daten) keramisierter neuartiger Magnesiumscaffolds zur knöchernen Augmentation sowie die qualitative Messung der Degradationskinetik und Evaluation der Biokompatibilität in vitro.
Material und Methoden: Probenkörper aus Reintitan und Magnesium (WE43) wurden unter Einstellung verschiedener Oberflächengeometrien funkenerosiv bearbeitet und mit unterschiedlichen Prozessvarianten durch Plasmaanodisation keramisiert. Neben elektronenmikroskopischer und profilometrischer Oberflächenevaluation wurden die Degradationseigenschaften charakterisiert und die Biokompatibilität bestimmt.
Ergebnisse: In den in vitro Zytotoxizitäts-Analysen zeigten fünf Varianten der keramisierten Magnesium-Prüfkörper vorteilhafte Eigenschaften. Sie waren in den indirekten XTT-, BrdU- und LDH-Asays nicht signifikant unterschiedlich zur Negativkontrolle (p=1,0) und erreichten in den XTT-und BrdU-Assays Werte zwischen 80 und 100% der Negativkontrolle. In den Vitalfärbungen zeigten die direkt auf den Prüfmustern kultivierten Zellen gute Zelladhäsionseigenschaften.
Schlussfolgerung: Die gezeigten Ergebnisse deuten auf einen möglichen Einsatz der magnesiumgestützten Scaffolds bei der knöchernen Rekonstruktion im Kopf- und Halsbereich hin. Die Scaffolds können hierbei auf Basis eines dreidimensionalen Datensatzes individuell generiert werden (CAD/CAM) und ermöglichen somit eine patientenspezifisch durchzuführende Augmentation.