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EndoVAC Therapie von persistierenden Galleleckagen nach Leberresektion
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Eine häufige Komplikation nach Leberresektionen sind Galleleckagen (GL). Diese können sich als asymptomatisches Biliom manifestieren, aber auch zur biliären Peritonitis oder zur Gallefistel führen. In den meisten Fällen können postoperative Biliome und GL durch perkutane Drainage oder/und durch Dekompression per endoskopischer Stenteinlage oder nasobiliärer Sonde beherrscht werden. Beim Versagen dieser Maßnahmen kann jedoch das Management der Komplikation zur Herausforderung werden. Wir berichten von 2 Fällen, die durch EndoVAC-Therapie erfolgreich behandelt wurden.
Material und Methoden: 2 Patienten mit therapierefraktärer high-output GL nach Hemihepatektomie links wurden mit EndoVAC-Therapie behandelt. Die Patienten wurden relaparotomiert, es erfolgte ein Debridement der Resektionsfläche und ein mit einer perforierten Silikonmembran (Mepithel®) überzogener VAC-Schwamm wurde an die Stelle der Galleleckage auf die Resektionsfläche platziert. Nach primärem Bauchdeckenverschluss wurde über einen perkutan ausgeleiteten Schlauch ein kontinuierliches Vakuum von -50 bis -75 mmHg appliziert. Im 5–7-tägigen Intervall erfolgte eine geplante Mini-Relaparotomie zum Schwammwechsel oder zur Entfernung.
Ergebnisse: Nach frustraner chirurgischer Re-Intervention (2x und 1x), sowie dem Versuch einer Internen und externen Gallengangsdrainage wurde bei einem Patienten am 51., bei dem zweiten Patienten am 18. postoperativen Tag der Versuch der EndoVAC Therapie unternommen. Der erste Patient benötigte lediglich einen, der zweite 5 Schwammwechsel. Nach 15 bzw. 33 Tagen konnte die VAC Therapie nach Sistieren der Gallefistel beendet werden.
Schlussfolgerung: Zur Behandlung von therapierefraktären Galleleckagen nach Leberresektion stellt die EndoVAC-Therapie eine neuartige Alternative dar. Wir nehmen an, dass durch das Vakuum das Kollabieren der kleinen, abgehängten Gallengänge sowie ein Verkleben der Biliomwände erreicht wird. Der Nutzen und die Vor- und Nachteile dieser Methode müssen nun durch klinische Studien weiter evaluiert werden.