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Die Verwendung von freien mikrochirurgisch angeschlossenen Knochentransplantaten als wirksames Werkzeug chronischer Knocheninfekte zur Ausheilung zu bringen
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Chronische Knocheninfekte der unteren und der oberen Extremität sind gefürchtete Unfallfolgen und nur schwierig zur Ausheilung zu bringen. Häufig sind Revisionsoperationen, Antibiotikaeinlage, Knochenzementeinbringungen und Osteosyntheseverfahrenswechsel nötig. Die Transplantation von durchblutetem Knochengewebe (z. B. Wadenbein) kann in solchen schwierigen Situationen eine Ausheilung erwirken.
Material und Methoden: Wir berichten über 5 freie, mikrochirurgisch angeschlossene Knochentransplantate. Diese Knochentransplantate wurden in einer interdisziplinären Operation mit Orthopädie und Unfallchirurgie verpflanzt. Das simultane Operieren eines orthopädisch/traumatologischen sowie eines plastisch-chirurgischen Teams verkürzt die OP-Zeit. Das Fibula-Transplantat (Länge 22 cm Mittelwert) kann nach Segmentresektion (1,5 cm) an seinen verbliebenen Periost-Schlauch zusammengefügt werden, sodass so ein ca. 10 cm langes und 3 cm breites Transplantat resultiert und mittels Plattenosteosynthese (z. B. Humerus) kann dieses großes Transplantat gut durch Schraubenosteosynthesen erfasst werden.
Schlussfolgerung: Mikrochirurgisch an das arterielle und venöse System angeschlossene Knochentransplantate sind wichtige Werkzeuge, um verloren geglaubte Knocheninfekte nachhaltig auszutherapieren. Wichtig ist eine interdisziplinäre Operation mit ausgiebigem Debridement, Transplantation des Knochens, mikrochirurgischer Gefäßanschluss und danach stabile Osteosynthese durch Orthopädie/Traumatologie. Aufgrund der parallelen Operation mit zwei Teams kann die OP-Dauer moderat gehalten werden (4,6 Stunden Mittelwert).