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Technische Aspekte der minimalinvasiven anatomischen Lungenresektion im Kindesalter – Erfahrungen der letzten 10 Jahre
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Die minimalinvasive anatomische Lungenresektion als Lobektomie oder Segmentresektion im Kindesalter stellt für den Operateur eine besondere Herausforderung dar. Mit dem Fokus auf das technische Vorgehen werden die Erfahrungen der letzten 10 Jahren in unserer Klinik dargestellt.
Material und Methoden: Zwischen 2004 und 2013 wurde bei 27 Kindern eine thorakoskopische Lobektomie und bei 2 Kindern eine thorakoskopische Segmentresektion durchgeführt. Davon waren 7 Neugeborene und 14 Säuglinge. Durchschnittsalter aller Patienten 25 Monate (Range 3 Tage bis 14,5 Jahre).
Die zugrunde liegende Erkrankung waren 16 Mal CPAM (Congential pulmonary airway malformation), 4 Zysten (Lunge/Bronchus) 3 Mittellappensyndrome, 2 Mal Bronchiektasen, ein Mal Aspergillom, ein kongenitales lobäres Emphysem und ein intrapulmonaler Sequester. Reseziert wurden 4 Oberlappen, 5 Mittellappen, 19 Unterlappen und 2 Mal Segment 6.
Aus der eigenen Erfahrung und der Analyse des Vorgehens anderer Zentren wurde ein standardisiertes Vorgehen für die einzelnen Lungenabschnitte etabliert.
Ergebnisse: In einer anfänglichen Lernkurve (7 Konversionen bei 13 Operationen in den ersten 5 Jahren versus einer Konversionsrate von 1/16 in den letzten 5 Jahren) wurden neben dem anästhesiologischen Management das OP-Setting und die Trokarpositionierung optimiert. Das intraoperative Parenchym-, Gefäß- und Bronchialmanagements wurde im Vergleich zum offenen Operieren deutlich verändert. Damit konnte die Konversionsrate signifikant gesenkt werden. Präsentiert werden anhand von Fallbeispielen diese technischen Aspekte, sowie der Umgang mit Gefäßvarianten.
Schlussfolgerung: In der Hand des erfahrenen Operateurs ist die thorakoskopische anatomische Lungenresektion im Kindesalter eine gute und sichere Alternative zum offenen Vorgehen. Voraussetzung dafür ist ein optimales OP-Setting und Positionieren der Trokare, die Kenntnis häufiger Normvarianten, sowie im Vergleich zur offenen Resektion ein verändertes standardisiertes Vorgehen im Management des Parenchyms und der Gefäß- und Bronchialäste.