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Hohe inkomplette Umsetzungsrate der adjuvanten Chemotherapie nach onkologischer Resektion beim Pankreaskarzinom in der Routineversorgung
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Die adjuvante Chemotherapie stellt einen wesentlichen Bestandteil im Therapiekonzept des resezierten Pankreaskarzinoms dar und wird seit Implementierung der ersten S3-Leitline von 2007 unabhängig vom TNM- und R-Status generell empfohlen. Ziel unserer Untersuchung war es, die Rate an empfohlenen, tatsächlich begonnen und komplett durchgeführten adjuvanten Chemotherapien in der Routineversorgung an unserer Einrichtung zu evaluieren.
Material und Methoden: Zwischen 09/2003 und 12/2013 wurden von insgesamt 382 Pankreasresektionen 141 Patienten mit duktalem Pankreaskarzinom onkologisch reseziert. Follow-up Daten bezüglich einer adjuvanten Chemotherapie konnten von 133 Patienten (94%) über das klinische Krebsregister der Universität Rostock, eine telefonische Kontaktierung der Patienten oder deren Onkologen/Hausärzte erhoben werden.
Ergebnisse: Es wurden 104 Whipple'sche Resektionen, 13 totale Pankreatektomien, 15 Linksresektionen und 1 Segmentresektion durchgeführt. Der Anteil an R1-Resektionen betrug 41%, die Rate an R2-Resektionen lag bei 2%. Aufgrund der Tumorformel oder des R-Status wurde interdisziplinär die Empfehlung zur adjuvanten Chemotherapie bei 125 Patienten (94%) ausgesprochen. Die Follow-up Analyse ergab einen tatsächlichen Beginn der Chemotherapie bei 103 Patienten (77%), Hauptgründe gegen eine Chemotherapie waren der Patientenwille (Ablehnung) und die verzögerte postoperative Rekonvaleszenz. Eine komplette Durchführung der Chemotherapie erfolgte bei 62 Patienten (60%) und somit bei nur 47% aller resezierten Patienten. Die Hauptgründe für den Abbruch der Chemotherapie lagen in Nebenwirkungen bzw. Komplikationen und Tumorrezidiven.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse belegen eine hohe ärztliche Akzeptanz der adjuvanten Chemotherapie im multimodalen Behandlungskonzept des Pankreaskarzinoms in der Routineversorgung. Es zeigen sich jedoch relevante Probleme bei deren tatsächlichen Umsetzung und Komplettierung, die bei nur knapp 50% der Patienten ausserhalb von Studien erfolgreich gelingt.