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Analyse der chirurgischen Ergebnisse bei Colitis ulcerosa mit Verlaufsuntersuchung der ileoanalen Pouchanlage
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Die Proktokolektomie ist prinzipiell die einzig kurative Therapie für Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) und gilt in Kombination mit ileoanaler Pouchanlage (IAP) als chirurgisches Verfahren der Wahl. Die Rate an Pouchversagen rangiert in der Literatur zwischen 3–15% und Pouchitisraten variieren zwischen 10–75%. In einer retrospektiven Analyse sollten Therapieergebnisse über einen Zeitraum von mehreren Jahren dargestellt werden.
Material und Methoden: Analyse der chirurgischen Ergebnisse von 87 Patienten mit CU, die in der Zeit von 2005 bis 2013 operiert wurden mit einer Prädiktorenanalyse für OP-Verfahren, chirurgische Komplikationen und Pouchitis.
Ergebnisse: Von 87 operierten Patienten erhielten 57 (65,5%) eine restaurative Proktokolektomie mit IAP, 33 (57,9%) männlichen und 24 (42,1%) weiblichen Geschlechts. 30 Patienten (34,5%) wurden anderen Eingriffen ohne Pouchanalage zugeführt: 21 Patienten (70%) erhielten eine Kolektomie mit terminaler Ileostomie. Das allgemeine Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation lag bei 40 Jahren mit einer mittleren Erkrankungsdauer von 9 Jahren. Die Indikation zur Operation wurde bei 49 Patienten (56,3%) aufgrund einer Therapierefrakterität gestellt. 25 Patienten (28,7%) wurden wegen vorliegender Dys-/Neoplasien unterschiedlicher Schweregrade operiert. Bei 4 Patienten (4,6%) lag präoperativ ein histologisch gesichertes Adenokarzinom des Rektums vor. Bei 4 weiteren Patienten wurde ein okkultes Karzinom in der postoperativen Histologie detektiert. 7 von 87 Patienten (8,0%) wurden notfallmäßig wegen einer Perforation, transfusions-pflichtigen Blutungen oder eines toxischen Verlaufes operiert. Die IAP erfolgte bei 47 Patienten (82,5%) durch ein zweizeitiges Verfahren mit Anlage einer protektiven Ileostomie. 7 Patienten (12,3%) wurden dreizeitig und 3 Patienten (5,3%) einzeitig operiert. Revisionspflichtige Komplikationen traten bei 19 Patienten (33,3%) auf. Die Revision wurde bei 9 Patienten (15,8%) transabdominell, bei 5 Patienten (8,8%) transanal und bei 5 Patienten interventionell durchgeführt. Die Rate an Pouchversagen (Ileostoma >2 Jahre) lag im eigenen Patientengut bei 0%. Eine Pouchneuanlage wurde bei 4 Patienten durchgeführt, wovon 2 primär extern voroperierte Patienten ein definitives Pouchversagen entwickelten. Eine Pouchitis wurde bei 18 Patienten (31,6%) diagnostiziert, wovon 16 (88,9%) als primär chronische und 2 (11,1%) als sekundäre Pouchitis gewertet wurden. Als einziger Prädiktor für die Entwicklung einer Pouchitis stellte sich das Vorliegen einer Backwash-Ileitis heraus (p=0.025). Die Dauer der medikamentösen Therapie hatte keinen signifikanten Einfluss auf das jeweilige OP- Verfahren.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend ist die Proktokolektomie mit IAP bei CU das chirurgische Verfahren der Wahl. Durch effiziente Komplikationsbeherrschung in erfahrenen Zentren kann die Rate an Pouchversagen trotz der dem Verfahren inhärenten Komplikationsrate dennoch gering gehalten werden.