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Prognostischer Wert des präoperativen CEA und CA 19-9 bei der Resektion des Papillenkarzinoms unter der Berücksichtigung der Subklassifikation in pankreatobiliären und intestinalen Typ
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Neuere Arbeiten zeigen, dass es sich bei Adenokarzinomen der Papilla Vateri (PapCa) nicht um eine eigene, homogene Tumorentität handelt. Vielmehr weisen die zwei histopathologischen Subtypen, der intestinale (iPapCa) und der pankreatobiliäre Typ (pPapCa), signifikante Unterschiede in ihrem immunhistochemischen Profil, im Chemosensitivitätsprofil und im Gesamtüberleben auf. Die Rolle der Serum-Tumormarker CEA und CA 19-9 ist unter diesem Gesichtspunkt der Subklassifizierung noch ungeklärt.
Material und Methoden: Aus einer prospektiven Datenbank von über 2000 Pankreaseingriffen, die zwischen 1991 und 2010 durchgeführt wurden, wurden 112 PapCa identifiziert. 95 Patienten mit ausreichendem Tumormaterial, vorhandenen Serum-Tumormarkern und suffizientem Follow-Up konnten eingeschlossen werden. Von zwei verblindeten Pathologen wurden diese in iPapCa und pPapCa klassifiziert.
Ergebnisse: 47 Patienten (49%) wiesen eine intestinale und 46 Patienten (48%) eine pankreatobiliäre Differenzierung auf. Bei zwei Patienten zeigten sich undifferenzierte Tumore. Diesen wurden von der Analyse ausgeschlossen. Die Gruppen der iPapCa und pPapCa wiesen vergleichbare demographische und perioperative Charakteristika auf. IPapCa zeigten ein signifikant besseres medianes Überleben (98 vs. 25 Monate, p < 0.001). CEA zeigte sich in 17% der iPapCa und 24% der pPapCa präoperativ erhöht (p = 0.450), CA 19-9 in 49% der iPapCa and 59% der pPapCa (p = 0.408). Für die Gesamtpopulation war ein erhöhtes präoperatives CEA mit einem significant verkürzten Gesamtüberleben assoziiert (p = 0.038; HR 1.80, 95%-CI 1.02-3.16), ein erhöhtes präoperatives CA 19-9 tendierte lediglich dazu (p = 0.099). Nach Subklassifizierung zeigte sich im Gegensatz zu pPapCa (p = 0.633) nur für iPapCa-Patienten ein prognostischer Nutzen des CEA (p = 0.013; HR 3.00, 95%-CI 1.20-7.41). Für CA 19-9 war weder bei iPapCa (p = 0.238) noch bei pPapCA (p = 0.876) ein signifikanter prognostischer Wert.
Schlussfolgerung: Bei der prognostischen Einschätzung des präoperativen CEA bei Papillenkarzinomen ist die Subklassifizierung in intestinalen und pankreatobiliären Typ von entscheidender Bedeutung. Lediglich bei intestinal, nicht jedoch pankreatobiliär differenzierten Tumoren korreliert ein erhöhter CEA-Wert mit der Prognose der Patienten. Dies ist insbesondere angesichts der deutlich besseren Prognose des intestinalen Typs zu beachten.