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Die Wertigkeit der ERCC1-RNA Expression im Serum als nicht-invasiver Responsemarker für die neoadjuvante Radio-Chemotherapie beim Ösophaguscarcinom
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: In den letzten Jahren sind mehrere potentielle molekulare Responsemarker für eine neoadjuvante Therapie beim Ösophaguscarcinom identifiziert worden. Die Wertigkeit eines nicht-invasiven molekularen Responsemarkers ist bisher nicht untersucht worden. Das Ziel dieser Studie war es, die RNA-Expression von ERCC1 im Serum als einen Responsemarker für die neoadjuvante Radiochemotherapie beim Ösophaguscarcinom zu evaluieren.
Material und Methoden: Insgesamt wurden 29 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguscarcinom (cT3-T4, Nx, M0) in diese prospektive Studie eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine neoadjuvante Radio-Chemotherapie (cis-Platin, 5-FU, 36Gy) und wurden transthorakal reseziert (transthorakale en-bloc Ösophagektomie). Die Probenentnahme erfolgte mittels peripherer Serum-Blutentnahme vor Einleitung der Therapie. Nach Extraktion der zellulären Tumor-RNA aus dem Serum erfolgte die Analyse der ERCC1 RNA-Expression und des internen Referenzgenes beta-Actin mittels der quantitativen real-time RT-PCR (Taqman©). Das histomorphologische Regressionsgrading nach neoadjuvanter Therapie war wie folgt definiert: major Response = weniger als 10% vitales Tumorgewebe, minor Response = mehr als 10% vitales Tumorgewebe.
Ergebnisse: Von den 29 Patienten hatten 19 (65,5%) Patienten einen histopathologischen minor-Response und 10 (34,5%) Patienten einen major-Response auf die neoadjuvante Therapie. Die Expression von zellulärer RNA im Serum war nachweisbar mit einer Frequenz von 82,8% (24 von 29 Patienten) für ERCC1 und 100% (29 von 29 Patienten) für beta-Actin. Die mediane ERCC1-RNA Expression war mit 0,62 (Min.: 0.00, Max.: 2.48) für die minor-Responder signifikant erhöht im Vergleich zu 0,24 (Min.: 0.00, Max.: 0.45) für die major-Responder (p=0.004 Mann-Whitney Test). Es konnten keine Assoziationen hinsichtlich der ERCC1-RNA Expression im Serum und klinischen Variablen, wie z.B. Histologie, Tumorstadium, Geschlecht detektiert werden. Patienten mit einer relativen ERCC1-Expression über 0,452 (n=13) zeigten mit einer Sensitivität von 68,4% und einer Spezifität von 100% eine negative Assoziation mit einem major-Response auf die neoadjuvante Therapie. Dreizehn von 19 minor-Respondern konnten anhand ihrer ERCC1 Expression im Blut eindeutig vor Einleitung der neoadjuvanten Therapie identifiziert werden. Diese Assoziation der kategorisierten ERCC1 Expression mit dem histopathologischen Response war statistisch signifikant (p< 0.001).
Schlussfolgerung: Der Nachweis der ERCC1-RNA Expression im Serum von Patienten mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguscarcinom ist mit der von uns verwendeten Technik durchführbar. Patienten mit einem non-Response auf die neoadjuvante Strahlen-/Chemotherapie haben eine signifikant erhöhte ERCC1 Expression im Serum im Vergleich zu Patienten mit einem major-Response auf die multimodale Therapie. Eine hohe ERCC1 Expression im Serum hat eine hohe Sensitivität und Spezifität für die Vorhersage eines nicht-Ansprechens auf die neoadjuvante Therapie beim Ösophaguscarcinom. Die ERRC1 RNA-Expression im Serum erscheint ein nicht-invasiver Responsemarker für die neoadjuvante Radio-/Chemotherapie beim lokal fortgeschrittenen Ösophaguscarcinom zu sein.