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Beeinflusst die Rhesusidentität die Inzidenz biliärer Komplikationen nach Lebertransplantation?
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Die Gallengangsanastomose ist die Achillessehne der Lebertransplantation. Häufige Ursachen für Leckagen und Stenosen der Gallenwege sind chirurgische Technik sowie ischämische und immunologische Faktoren. Kürzlich wurde die Rhesus-inkompatibilität als ätiologischer Faktor beschrieben.
Material und Methoden: In der Zeit vom 22.08.1992 bis 21.12.2004 wurden 202 Lebertransplantationen (LTx) bei 173 Patienten (101 männlich, 72 weiblich) im Alter von 53 (14-69) Jahren durchgeführt. Die Inzidenz von Stenosen und Leckagen wurde in Abhängigkeit von der Rhesuskompatibilität mittels Chi-Quadrat-Test analysiert. Das mediane Transplantatüberleben wurde in Abhängigkeit von der Rhesuskompatibilität mittels Kaplan-Meier-Analyse untersucht.
Ergebnisse: Nach einem medianen Beobachtungszeitraum von 52 (0-162) Monaten lebten 104 Patienten. Die Transplantationen erfolgten mittels 140 Rhesus-identischen (Rh-i) und 62 Rhesus-nichtidentischen (RH-ni) Lebervollorganen. Das 5-Jahres-Transplantatüberleben in Abhängigkeit vom Rhesusfaktor lag bei 63 % Rh-i und 51 % Rh-ni (p=0.45). Insgesamt traten bei den 202 LTx 22 Stenosen und 31 Leckagen auf. Ein statistischer Unterschied in Abhängigkeit vom Rhesusfaktor konnte weder für Leckagen (p=0.8) noch Stenosen (p=0.7) nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: In dem untersuchten Patientenkollektiv konnte zwischen der Rhesusidentität und der Inzidenz von Gallengangskomplikationen keine signifikante Korrelation nachgewiesen werden.